Mutmaßlicher Täter filmt schwer verletztes Opfer: Prozess
dpa/lsw Mannheim. Rund 200 Schläge und Tritte in 28 Minuten - diese Attacke wird derzeit im Mannheimer Landgericht verhandelt. Die genauen Daten zum fast tödlichen Angriff gegen einen Widersacher hat der mutmaßliche Täter selbst geliefert: Er soll gefilmt haben, wie er sein am Boden liegendes Opfer immer wieder attackiert. Seit Montag muss sich der 34-Jährige wegen des Verdachts auf versuchten Mord vor dem Landgericht Mannheim verantworten (1 Ks 500 Js 15595/21). Zunächst wurde nur die Anklageschrift verlesen.
Der angeklagte Rumäne soll Anfang Juni dieses Jahres in einem bereits geschlossenen Mannheimer Café möglicherweise wegen einer Geldforderung in Streit mit dem 43-Jährigen geraten sein und dabei den Gegner mit einem Tritt gegen den Kopf zu Fall gebracht haben. Anschließend hat er laut Anklage den wehrlos am Boden Liegenden mit bedingtem Tötungsvorsatz weiter misshandelt.
Der von dem Angeklagten herbeigerufene Bruder verständigte schließlich den Notarzt. Der schwer verletzte Mann konnte durch einen intensivmedizinischen Eingriff gerettet werden. Der aus Deutschland geflohene Angeklagte war Mitte Juni in der Schweiz festgenommen worden.
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