Nach Ampel-Bruch: Parteien erleben Mitgliederboom

Von Ben Ferdinand

Der Bruch der Ampelregierung hat die politische Landschaft hierzulande aufgemischt und vor den anstehenden Neuwahlen das Interesse an der Politik deutlich gesteigert. Dieses Interesse zeigt sich auch anhand der steigenden Neumitgliederzahlen der Parteien.

Die Grünen verzeichnen dabei den größten Zuwachs: Seit dem Ende der Ampelregierung am 6. November seien 9000 Menschen bis Ende dieser Woche in die Partei eingetreten, meldet die Partei. Die politische Geschäftsführerin Emily Büning sprach von einem „neuen Rekord“. Insgesamt haben die Grünen rund 130 000 Mitglieder. Auch die FDP verbuchte Zuwächse: Ein Sprecher berichtete von 1600 neuen Mitgliedsanträgen, womit die Liberalen nun bundesweit 70 000 Mitglieder haben. Die CDU registrierte ebenfalls eine starke Nachfrage: „Seit dem 6. November sind allein auf Bundesebene über 1000 Mitgliedsanträge bei uns eingegangen“, sagte eine CDU-Sprecherin. Am Stichtag 1. Oktober hatte die Partei 363 381 Mitglieder.

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch stellte ebenfalls ein wachsendes Interesse fest. Allein seit dem Tag des Ampel-Endes habe es mehr als 1000 Eintritte gegeben. „Und das sind nur die Onlineanmeldungen“, sagte Miersch. Exakte Zahlen, die auch analoge Eintritte einschließen, sollen jedoch erst Ende des Jahres vorliegen. Ende 2022 zählte die Partei noch 365 190 Mitglieder.

Auch die Linkspartei schöpft Hoffnung: Parteichef Jan van Aken sprach von 1780 neuen Mitgliedern und zeigte sich optimistisch: „Die vielen Neueintritte sind ein echter Wahlkampf-Booster für uns!“ Die Mitgliederzahl stieg demnach von 50 251 im Jahr 2023 auf 55 100.

Die AfD verzeichnete in diesem Jahr ebenfalls einen deutlichen Zuwachs. Zu Beginn des Jahres hatte die Partei fast 40 000 Mitglieder, kürzlich nahm man das 50 000. Mitglied auf. Genaue Zahlen zur Entwicklung nach dem Ampel-Bruch konnte die Partei jedoch nicht nennen.