Nach Cyberattacke kehrt SRH langsam zur IT-Normalität zurück
dpa/lsw Heidelberg. Mehr als zwei Wochen nach einer Cyberattacke auf die SRH Holding in Heidelberg schreitet die Wiederherstellung der IT-Infrastruktur voran. „Wir machen sehr gute Fortschritte und sind sehr zuversichtlich, dass wir gemäß unserem Zeitplan unsere Betriebsfähigkeit aus eigener Kraft in wenigen Tagen wiederherstellen können“, teilte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch mit. Die Holding betreibt Kliniken und Bildungseinrichtungen in Deutschland.
Nach einer ersten Durchsicht gestohlener Dateien habe sich gezeigt, dass „in sehr wenigen Einzelfällen“ auch personenbezogene Informationen gestohlen worden seien. Auf betroffene Personen werde man umgehend persönlich zugehen und diese unterstützen. Zuvor hatte die „Rhein-Neckar-Zeitung“ darüber berichtet.
Nach dem Hackerangriff vom 19. September hatte das Landeskriminalamt Ermittlungen übernommen. Ziel der Attacke waren nach früheren Angaben die Bildungseinrichtungen und Hochschulen der SRH. Kliniken hätten nicht im Fokus gestanden. Der Betrieb in Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Die SRH hat im Südwesten unter anderem Standorte in Karlsbad, Dobel, Waldbronn, Sigmaringen und Bad Herrenalb.
Offenbar hatten die Täter die SRH-Systeme mit Schadsoftware verseucht und auf diese Weise versucht, ein Lösegeld zu erpressen. Auf die nicht näher genannte Forderung der Hacker will die SRH nicht eingehen, wie es hieß. „Wir wissen mittlerweile, dass die Hacker einige Dateien kopiert und im Darknet teilweise veröffentlicht haben. Die Datenmenge war aber in vergleichbar sehr geringem Umfang“, hieß es. Entsprechende Behörden würden laufend informiert.
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