Nach Vogelgrippe bei Graureiher: Verdacht im Karlsruher Zoo
dpa/lsw Karlsruhe. Nach einem Vogelgrippe-Nachweis an einem Graureiher in Karlsruhe gibt es auch drei Verdachtsfälle im Zoo. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, werden Proben der toten Tiere - zwei Hawaiigänse und ein Pelikan - im Friedrich-Löffler-Institut (FLI) untersucht. Um andere Zoovögel zu schützen, wurden einige nach drinnen gebracht. Volieren wurden abgehängt, damit Tiere nicht durch Wildvögel angesteckt werden. Das Exotenhaus wurde vorübergehend für Besucher gesperrt. In einzelnen Zoobereichen gibt es schon seit Wochen Schutzmaßnahmen, die nun verschärft werden.
„Bislang hatten wir immer Glück, dass es die eigenen Bestände bei uns im Zoo nicht getroffen hat. Falls sich die Verdachtsfälle bestätigen, hoffen wir jedoch, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet“, sagte Zoodirektor Matthias Reinschmidt.
Anfang des Monats war die Geflügelpest bei einem Greifvogel in Donaueschingen und bei einer Rothalsgans im Tierpark in Heidelberg nachgewiesen worden. „Die Gefahr des Ausbruchs der Geflügelpest gilt als hoch“, hieß es nun aus Karlsruhe. Geflügelhalter wurden aufgerufen, Vorkehrungen gegen einen möglichen Eintrag des Virus über Schuhe und Kleidung in die eigene Tierhaltung zu treffen. Gefahren durch Kontakt mit Wildvögeln könnten durch engmaschige Zäune mit Überdachung und durch Stallhaltung deutlich verringert werden. Je nach Gefahrenlage wurde eine Stallpflicht nicht ausgeschlossen.
In mehreren Gemeinden in den Kreisen Schwarzwald-Baar und Tuttlingen muss Hausgeflügel schon im Stall bleiben. Grund war der Fund eines kranken Mäusebussards mit neurologischen Störungen, bei dem das hochansteckende Geflügelpest-Virus H5N1 nachgewiesen wurde. Das schwerstkranke Tier wurde getötet. Nach Funden infizierter Schwäne im November bei Donaueschingen und weiterer betroffener Tiere hatten die Landratsämter Schutzmaßnahmen verhängt.
Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln vorkommt. Die Krankheit ist Experten zufolge für Menschen ungefährlich. Seit Mitte Oktober wurden nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts infizierte Vögel unter anderem auch in Rheinland-Pfalz, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg gefunden.
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