Nachfolger? Kirchner bringt Lesser ins Spiel

Ex-Weltmeister im Biathlon-Einzel in Canmore Achter

CANMORE /DPA - Erik Lesser hat zum Auftakt des Biathlon-Weltcups im kanadischen Canmore im Einzel als bester Deutscher auf Rang acht die WM-Norm erfüllt. Der Thüringer leistete sich am Donnerstag bei arktischer Kälte nur einen Schießfehler und landete 3:01,7 Minuten deutlich hinter Seriensieger Johannes Thinges Bö. Der Gesamtweltcup-Spitzenreiter aus Norwegen feierte im 16. Saisonrennen ohne Schießfehler den zwölften Sieg und landete vor seinem Landsmann Vetle Sjaastad Christiansen (2 Fehler). Dritter wurde der Russe Alexander Loginow (2). Ex-Weltmeister Lesser lieferte sein bislang bestes Saisonresultat ab und kann nun für die Weltmeisterschaft im März in Schweden planen.

Und vielleicht auch schon darüber hinaus? Denn wird Biathlon-Bundestrainer Mark Kirchner (48) nach einem möglichen Nachfolger gefragt, denkt er vor allem an Lesser. „Ihn könnte ich mir langfristig in der Trainer-Rolle vorstellen“, sagt Kirchner über einen seiner Top-Biathleten, „er ist einer, der jetzt schon sagt, wo es langgeht. Er macht sich unheimlich viele Gedanken über Trainingsinhalte und Trainingssteuerung. Wenn einer, der Weltmeister ist und Olympiamedaillen gewonnen hat, sich so einbringt, dann tun wir uns als Trainer viel leichter, weil dann alle mitziehen.“

Neben Lesser haben auch Arnd Peiffer, Simon Schempp und Benedikt Doll bei Winterspielen und Weltmeisterschaften Einzel-medaillen gewonnen. „Da bin ich sehr stolz drauf“, sagt Kirchner, „und vielleicht kommt ja noch die eine oder andere Medaille dazu.“ Das „Team K“, das Team Kirchner, hat in vier Wochen bei der WM in Östersund/Schweden (7. bis 17. März) die nächste(n) Chance(n) auf Podestplätze.

Vor 25 Jahren in Lillehammer, als Kirchner bei der Olympia-Eröffnungsfeier die deutsche Fahne trug, hatte sich eine derart erfolgreiche Trainerkarriere nicht abgezeichnet. Jetzt lässt er seine eigene Zukunft „entspannt“ auf sich zukommen: „Ich habe mal gesagt, ich würde gerne bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 weitermachen. Vielleicht wäre es ein schöner Abschluss, die WM 2023 in meiner Heimat als Bundestrainer zu erleben.“

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Erstellt:
8. Februar 2019, 03:14 Uhr

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