Nachgefragt: „Die Qualität ist da“
Nachgefragt: „Die Qualität ist da“
Von Eidos Import
Der VfB Stuttgart II steht mit 20 Punkten aus 19 Spielen auf dem fünftletzten Tabellenplatz in der dritten Liga. Am Samstag (14 Uhr) kommt zum Auftakt im neuen Jahr Hansa Rostock.
Der VfB II steht in der dritten Liga seit Wochen kurz vor den Abstiegsplätzen. Wie gehen Sie mit Stimmen um, die sagen, dass bei der Elf von Trainer Markus Fiedler mehr herauskommen müsste?
Für Kritik sollten wir immer offen sein, wir müssen mit ihr umgehen und uns aber auch nicht jede Jacke anziehen, die man uns hinhält. Für uns ist die dritte Liga zuallererst ein Ausbildungsinstrument. Und zwar eines, das seinen Zweck absolut erfüllt. Wir wollen konsequent weiter einen an Ballbesitz und technischer Qualität orientierten, aktiven Fußball spielen und damit unsere Ausbildungsmaxime im Fokus behalten. Und wir wollen diesen Fußball mit Spielern, deren Perspektive bis in den Lizenzfußball reichen soll, spielen. Bei allem, was wir ganz sicher besser machen können, bin ich mit dem ersten Halbjahr nicht unzufrieden.
Von außen betrachtet fällt auf, dass trotz verschärfter Bedingungen mehr Jungs als in der jüngeren Vergangenheit an der Schwelle zum Profiteam ankommen.
Wir haben auch in der Vergangenheit gut ausgebildet. Aber es ist die Schnittstelle zwischen NLZ und Profibereich, die intensiver bespielt wird als zuvor. Da haben wir mit Tobias Werner jemanden dazu bekommen, der genau in diesem Bereich Lobbyarbeit betreibt und der bei den Trainern entsprechendes Gehör findet – damit das Talent, das wir haben, auch gesehen wird und Einsatzzeit bekommt. Die Qualität ist da.
Steht der Klassenverbleib der Mannschaft trotzdem über allem?
Dass wir den Ligaverbleib mit aller Macht wollen und dafür auf und neben dem Platz alles geben werden, kann doch gar keine Frage sein. Dennoch müssen wir darauf achten, dass wir aus Sorge um den Klassenerhalt am Ende nicht elf Korsettstangen eingezogen haben, die vielleicht aktuell den Anforderungen der Liga genügen, aber keine Perspektive für den Lizenzbereich haben. Es müssen ganz klar diejenigen zum Zuge kommen, denen wir das Potenzial attestieren, einmal eine Rolle in unserer oder einer anderen Profimannschaft spielen zu können.