Nato öffnet Tür für Nordmazedonien
Balkanland wird 30. Mitglied – trotz Kritik aus Moskau
Brüssel (dpa). Die Nato hat ungeachtet russischer Kritik die Aufnahme der künftigen Republik Nordmazedonien beschlossen. Vertreter der 29 Bündnisstaaten unterzeichneten am Mittwoch gemeinsam mit Außenminister Nikola Dimitrov das sogenannte Beitrittsprotokoll. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einem „historischem Ereignis“. Um die Aufnahme des Balkanstaats abzuschließen, müssen damit nur noch die nationalen Ratifizierungsverfahren abgeschlossen werden. Dies dürfte 2020 der Fall sein. Die Nato wird dann 30 Mitglieder haben. Bis dahin wird Mazedonien bereits als Beobachter an fast allen Bündnissitzungen teilnehmen können.
Der Nato-Beitritt wird möglich, weil sich das rund 2,1 Millionen Einwohner zählende Land nach einem jahrelangen Streit mit Griechenland bereit erklärt hat, seinen Namen in Nordmazedonien zu ändern. Die Regierung in Athen hatte dies gefordert, weil auch eine nordgriechische Provinz Mazedonien heißt und Gebietsansprüche befürchtet wurden. Durchsetzen konnte Griechenland seine Forderung, weil alle Entscheidungen bei der Nato im Konsens getroffen werden müssen. Das Land hatte deswegen seine Zustimmung für den Bündnisbeitritt an die Umbenennung geknüpft. Griechenland selbst ist bereits seit 1952 Nato-Mitglied.
Die offizielle Umbenennung in Nordmazedonien soll nach der Ratifizierung des Nato-Beitrittsprotokolls in Griechenland erfolgen. Dieser Schritt soll nach Angaben aus Athen bereits Ende der Woche erfolgen.
In Russland wird die Nato-Erweiterung auf den Balkan als Sicherheitsgefahr und deswegen äußerst kritisch gesehen. Bereits zur Aufnahme Montenegros hatte es aus Moskau geheißen, die weitere Expansion der Allianz schade Russland.