Neue Lebensmittel aus Raps

Freising (dpa). Nicht nur Rapsöl, sondern auch eiweißhaltige Lebensmittel aus Raps könnten in Zukunft in Supermarktregalen stehen. Bisher waren viele Rapsprodukte nicht zum Verzehr geeignet, weil sie Bitterstoffe enthalten. Forscher der Technischen Universität München (TUM) identifizieren nun im „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ eine dafür entscheidende Substanz. „Dies ist ein erster Schritt, um Raps für die menschliche Eiweißversorgung zu erschließen“, teilte der TUM-Lehrstuhl für Lebensmittelchemie mit.

Neue Nahrungsquellen werden wichtiger. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung seien vor allem bei der Eiweißversorgung Engpässe zu erwarten, sagt Studienleiter Thomas Hofmann. Bei der Rapsölproduktion fallen laut TUM weltweit pro Jahr etwa 1,12 Millionen Tonnen Rohprotein als Nebenprodukt an. Bauern verfüttern das bisher an Vieh. Die Forscher fanden heraus, dass vor allem ein Verwandter des Stoffs ­Kaempferol Raps bitter schmecken lässt. Nun könne man technologische Verfahren oder Zuchtstrategien entwickeln, „um aus Rapssaat wohlschmeckende, eiweißreiche Lebensmittel herstellen lassen“ zu können, sagt Co-Autorin Corinna Dawid. Einen ähnlichen Erfolg hatten andere Forscher schon vor Jahren mit Lupinen: Damals war es gelungen, bitteres Lupineneiweiß in schmackhafte Fleisch- und Milchalternativen zu verwandeln – zum Beispiel in Lupineneis.

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Erstellt:
2. Februar 2019, 03:14 Uhr

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