Statt Junge Alternative

Neue Organisation für Parteinachwuchs – AfD will mehr Kontrolle

Die Junge Alternative ist ein weitgehend selbstständiger Verein. Die Mutterpartei will den Parteinachwuchs enger an sich binden und entscheidet sich nun für eine Neugründung.

Hannes Gnauck, Vorsitzender der Jungen Alternativen.

© dpa/Sebastian Kahnert

Hannes Gnauck, Vorsitzender der Jungen Alternativen.

Von red/dpa/afp

Die Nachwuchsorganisation der AfD, die Junge Alternative (JA), soll durch eine neue Organisation ersetzt werden. Die Delegierten folgten bei der Abstimmung am Sonntag dem Vorschlag der Parteiführung, eine neue Nachwuchsorganisation für Mitglieder bis 36 Jahren zu gründen, die eng an die Bundespartei angebunden ist.

Der Antrag des Vorstands kam nach lebhafter Debatte auf 71,9 Prozent Zustimmung - und erreichte damit die für die Satzungsänderung nötige Zwei-Drittel-Mehrheit. Der JA-Bundesvorsitzende Hannes Gnauck warb für diesen Schritt.

Den Antrag dafür hatte die Parteispitze eingebracht mit dem Ziel, die Jugendorganisation der AfD enger an die Partei zu binden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet die JA als erwiesen rechtsextremistische Bestrebung, wogegen sich AfD und JA in einem noch laufenden Eilverfahren wehren.

Junge Alternative – Mitglieder müssen nicht AfD-Mitglieder sein

Die JA ist relativ unabhängig. Mitglieder des Vereins müssen - bis auf die Vorstände - nicht in der AfD sein. In der künftigen Jugendorganisation, für die der AfD-Vorstand den Namen Patriotische Jugend vorgeschlagen hatte, der aber noch offen ist, soll das nicht möglich sein: Jeder der dort mitmachen will, soll auch AfD-Mitglied sein, außer Jugendliche unter 16, die noch kein AfD-Mitglied sein können.

Die nun angenommene Satzungsänderung schreibt fest, dass die Tätigkeit der Jugendorganisation „der Ordnung und den Grundsätzen der Partei nicht widersprechen“ dürfe. Die AfD und ihre Nachwuchsorganisation sollten „ihre Tätigkeit gegenseitig nach besten Kräften“ fördern.

Durch die Reform erhofft sich die AfD-Spitze nach eigener Aussage mehr Durchgriff etwa bei Fehlverhalten. Experten sehen als Motivation auch, dass die AfD-Jugend, wenn sie kein eigenständiger Verein mehr ist, besser vor einem möglichen Verbot geschützt wäre.

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Erstellt:
12. Januar 2025, 13:50 Uhr

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