Rohrschneider folgt auf Sollfrank

Neuer Kommandeur für Nato und EU in Ulm

Die beiden großen Kommandos der Nato und der EU in Ulm haben einen neuen Kommandeur: Generalleutnant Kai Rohrschneider.

Generalleutnant Alexander Sollfrank (Mitte) und Generalleutnant Kai Rohrschneider (rechts). Im Hintergrund Nato-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli (links) und Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr.

© dpa/Marijan Murat

Generalleutnant Alexander Sollfrank (Mitte) und Generalleutnant Kai Rohrschneider (rechts). Im Hintergrund Nato-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli (links) und Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr.

Von Christoph Reisinger

Generalleutnant Alexander Sollfrank hat das Kommando über die zwei internationalen Militär-Hauptquartiere von Nato und EU in Ulm an seinen Nachfolger abgegeben. An der Spitze des Multinationalen Kommandos Operative Führung der EU und des Joint Support and Enabling Command (JSEC) der Nato in der Ulmer Wilhelmsburgkaserne steht nun Generalleutnant Kai Ronald Rohrschneider. Der 60-Jährige war zuvor Abteilungsleiter Führung Streitkräfte im Verteidigungsministerium.

Den Stellenwert des Ulmer Kommandos, das in seiner Doppelstruktur einmalig ist, unterstreicht: Der Inspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, und der Nato-Oberbefehlshaber und Befehlshaber der US-Truppen in Europa, Christopher Cavoli, übertrugen die Führung von Sollfrank auf Rohrschneider. 

Das Joint Support and Enabling Command der Nato gilt als die Logistik-Drehscheibe des Bündnisses. Das Multinationale Kommando Operative Führung koordiniert unter anderem Auslandseinsätze der EU. Insgesamt gehören rund 850 Soldaten den beiden Kommandos an.

Cavoli hob bei der Übergabe hervor, in welch schwieriger Phase Sollfrank die Logistik und Beweglichkeit der Nato auf ihrem Territorium sehr gut weiterentwickelt habe. Der Franke hatte etwa einen Monat nach Ausweitung des russischen Angriffs auf die Ukraine im März 2022 die Führung in Ulm übernommen. Der 57-jährige wechselt nun an die Spitze des neu entstehenden Operativen Kommandos in Berlin und Potsdam, der höchsten operativen Führungsinstanz der Bundeswehr.

Sollfrank verwies auf große Fortschritte, die die Nato in der schnellen Verlegung und der Versorgung großer Truppenteile in den vergangenen zweieinhalb Jahren gemacht habe. „Wir haben dafür inzwischen klare Verfahren und diese auch eingeübt.“ Wichtig sei, dass Nato und EU das Tempo erhöhten, auch jenseits des Militärs die Infrastruktur für eine Landes- und Bündnisverteidigung zu stärken.

Mit Rohrschneider steht wiederum ein deutscher Drei-Sterne-General mit viel internationaler Erfahrung an der Spitze der Ulmer Kommandos. Die bringt der in Bochum geborene Panzersoldat unter anderem aus mehreren Einsätzen in Afghanistan wie auch als ehemaliger Chef des Stabes im Hauptquartier der US-Landstreitkräfte in Europa, dem Usareur in Wiesbaden, und aus früheren Verwendungen in den Ulmer Kommandos mit.

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Erstellt:
10. Oktober 2024, 16:21 Uhr
Aktualisiert:
10. Oktober 2024, 19:32 Uhr

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