Nischenprodukt mit Potenzial: Trüffel aus Deutschland
dpa Waghäusel. Trüffel made in Germany sind immer noch ein Nischenprodukt, aber die Zahl der Trüffelanbauer wächst in Deutschland stetig. Seit 2014 widmen sich mehr und mehr Menschen den Trüffeln, erläutert Markus Mayer, Sprecher des Verbandes für Trüffelanbau und Nutzung in Deutschland. „Wir schätzen die Zahl der Trüffelanbauer bundesweit auf derzeit 250 bis 350.“
Die Gesamtanbaufläche betrage zwischen 300 und 400 Hektar. Die Erntemenge sei aber noch gering und lasse sich nicht schätzen. „Die Datenlage ist sehr schwierig“, erklärt Mayer. „Der Anbau in Deutschland ist derzeit immer noch in der Pionierphase.“
Damit die kulinarisch wertvollen Trüffel der Gattung Tuber wachsen, müssen Bäume wie Haselnuss, Buche oder Eiche an ihren Wurzeln mit dem jeweiligen Trüffelpilz „beimpft“ werden. Erstmals geerntet wird dann nach frühestens sieben Jahren, erläutert Michael Heiler aus Waghäusel bei Karlsruhe, der auf mittlerweile drei Plantagen anbaut.
Ludger Sproll, der mit seinem Geschäftspartner Ulrich Stobbe vor zehn Jahren die eigenen Angaben zufolge erste Trüffelbaumschule Deutschlands gründete, sieht auf jeden Fall einen Markt, der sich lohnt. „Die Gastronomie ist sehr beeindruckt“, sagte er. Geschmacklich stünden deutsche Trüffel den aus dem Ausland kommenden in nichts nach.
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