Cannstatter Volksfest steht auf der Kippe

dpa/lsw Stuttgart. In Corona-Zeiten fällt das Feiern schwer. Und es ist gefährlich. Deshalb fällt das Oktoberfest aus. Zuvor war schon das Stuttgarter Frühlingsfest abgesagt worden. Was aus dem Cannstatter Volksfest wird, ist noch unklar. Aber eine Absage scheint wahrscheinlich.

Besucher tummeln sich auf dem 173. Cannstatter Volksfest auf dem Cannstatter Wasen. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Besucher tummeln sich auf dem 173. Cannstatter Volksfest auf dem Cannstatter Wasen. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Nach der Absage des Oktoberfests wegen des Coronavirus steht das Cannstatter Volksfest in Stuttgart auf der Kippe. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) rechet mit einer Absage, die Stadt hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden. „Nach allem, was wir derzeit wissen, ja“, sagte Lucha am Dienstag auf die Frage, ob das zweitgrößte Volksfest in Deutschland abgesagt werde. Die größte Gefahr gehe derzeit von Großveranstaltungen aus. „Und dann ist es halt so, dass es im Moment in der Bedürfnishierarchie die Verpflichtung gibt, Gesundheit zu schützen“, sagte Lucha in Stuttgart.

Der Auftakt des Volksfests ist derzeit noch für den 25. September geplant. Die Massen-Gaudi auf dem Cannstatter Wasen soll bis zum 11. Oktober dauern. Im vergangenen Jahr hatten nach Angaben der Veranstalter rund 3,5 Millionen Menschen das 174. Cannstatter Volksfest besucht.

Die Stadt hat sich als verantwortlicher Veranstalter nach Angaben aus dem Rathaus noch nicht entschieden. „Die Stadtverwaltung berät noch über das Stuttgarter Volksfest“, sagte ein Stadtsprecher. „Die Entscheidung soll Ende April, Anfang Mai gefällt werden.“

Vor allem für die Schausteller wäre eine weitere Absage eine Hiobsbotschaft: Im vergangenen Jahr hatten nach Angaben der Veranstalter rund 3,5 Millionen Menschen das 174. Cannstatter Volksfest besucht. Die Branche hat bereits durch die Absage des dreiwöchigen Frühlingsfests auf dem Wasen schwer gelitten. Das traditionsreiche Fest hätte in diesen Tagen stattfinden sollen. Aber nicht nur Schausteller, Wirte und Budenbesitzer, sondern auch Hotels, Gaststätten, Taxifahrer und Einzelhändler profitieren vom Volksfest.

Am Morgen hatten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das Oktoberfest abgesagt. Ein Fest in der Größe, mit der Internationalität und unter den Bedingungen bedeute jedoch eine zu hohe Gefahr. Die „Wiesn 2020“ sollte vom 19. September bis zum 4. Oktober stattfinden. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt wurden dazu erwartet.

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Erstellt:
21. April 2020, 11:01 Uhr

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