Notstand im Norden Russlands wegen Eisbären

Hungrige Tiere wagen sich immer weiter in Siedlungen vor

Moskau /DPA - Nachdem Dutzende Eisbären in eine russische Siedlung nördlich des Polarkreises eingedrungen sind, haben die Behörden mit der Vertreibung der Tiere begonnen. Es werde Technik eingesetzt, die Geräusche mache, um die Eisbären von der russischen Doppelinsel Nowaja Semlja zu verscheuchen, sagte ein Vertreter der Ortsbehörde der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. „Es gibt jetzt weniger Bären. Wir können sie aber wegen eines Schneesturms nicht zählen.“ Der Notstand bleibe aber bestehen.

Die Behörden hatten die Warnung am Samstag im Gebiet Archangelsk veröffentlicht. Mindestens 52 Tiere wurden zuletzt in der Nähe der Siedlung Beluschja Guba gesichtet. Einige dieser Bären seien Menschen bereits nahe gekommen und hätten Häuser und Büros besucht, hieß es. Im Internet wurden Videos dazu veröffentlicht: Eisbären in einem Hausflur neben Kinderwagen, Bären, die durch ein Fester schauen oder auf einer Müllhalde nach Futter suchen. Der Behördenvertreter führte die hohe Zahl der Eisbären auf der Insel auf den Klimawandel zurück: „In den 80er Jahren ist das Eis um Nowaja Semlja herum auch im Sommer nicht vollständig geschmolzen. Aber jetzt, wenn man Satellitenbilder betrachtet, gibt es kein Eis mehr.“ Auf der Suche nach Futter kämen die Bären zu den Mülldeponien, sagte er der Agentur Interfax zufolge.

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Erstellt:
12. Februar 2019, 03:04 Uhr

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