Nur bei jedem sechsten Einsatz der Feuerwehr brennt es auch

dpa/lsw Stuttgart. Wenn's brennt, kommt die Feuerwehr. Soweit bekannt. Sie kommt aber vor allem, wenn es nicht brennt. Denn bei den meisten Einsätzen geht es um Katzenrettungen, Ölspuren, das Bergen von Unfallwracks - oder Fehlalarme.

Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr fährt zu einem Einsatz. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr fährt zu einem Einsatz. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Nur bei jedem sechsten Einsatz muss die baden-württembergische Feuerwehr tatsächlich auch einen Brand löschen. Im vergangenen Jahr rückten die Löschtrupps insgesamt 18.139 Mal aus, um Flammen zu bekämpfen, wie aus der Statistik der Einsätze für 2020 hervorgeht. Das sind 16,3 Prozent der Alarme. In etwa jedem fünften Fall (22.161 oder 19,9 Prozent) handelte es sich um einen Fehlalarm. Grund seien vor allem Brandmeldeanlagen, zu denen auch Rauchwarner in Privatgebäuden gehören.

Insgesamt waren die Feuerwehrleute des Landes im Jahr 2020 seltener unterwegs als im Jahr zuvor. Die Zahl der Einsätze ging auf 111.302 zurück (minus 5,8 Prozent), vor allem weil das Land im vergangenen Jahr von flächendeckenden Unwettern und Stürmen verschont blieb. Am häufigsten sind die Feuerwehren bei sogenannten technischen Hilfeleistungen gefragt gewesen, also etwa um Unfallfahrzeuge zu bergen oder Ölspuren zu beseitigen.

„Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch bei den 163 Werksfeuerwehren in Baden-Württemberg“, teilte das Innenministerium am Freitag mit. Auch hier sind die Einsatzzahlen in allen Kategorien im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.

Nachwuchsprobleme spiegeln sich zumindest noch nicht in der Statistik wider: „Auch in dieser schwierigen Zeit mit eingeschränktem Übungsbetrieb und Einsätzen unter Pandemiebedingungen sind noch genügend Frauen und Männer den kommunalen Feuerwehren beigetreten oder in der Einsatzabteilung geblieben, so dass es keinen Rückgang gab“, sagte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Zum Ende des Jahres waren 112.341 Menschen (2019: 112.286) bei Gemeindefeuerwehren im Einsatz, in den Werksfeuerwehren kommen weitere 6305 dazu. Das sei „eine gute Mannschaftsstärke, die es zu erhalten gilt“, sagte Strobl über die Gemeindefeuerwehren.

Der mit weitem Abstand größte Teil der Kräfte (109.902) ist ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr im Dienst. Nur etwa jedes 15. Mitglied der Feuerwehr (6,4 Prozent) ist eine Frau, allerdings steigt ihre Zahl seit Jahren leicht. Bei den Jugendfeuerwehren sieht das etwas anders aus: Dort liegt der Anteil der Mädchen bei 19 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:210806-99-739426/4

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Erstellt:
6. August 2021, 10:16 Uhr

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