Özdemir Widmung: Generation der Gastarbeiter
dpa/lsw Stuttgart. Der Grünen-Politiker Cem Özdemir widmet sein in Stuttgart errungenes Direktmandat der ersten Generation der Gastarbeiter. Sie seien nach Deutschland gekommen, hätten hier hart gearbeitet und zum allgemeinen Wohlstand beigetragen, sagte Özdemir, der sich selbst „anatolischer Schwabe“ nennt, der „Stuttgarter Zeitung“ und den Stuttgarter Nachrichten„ (Dienstag).
Der in Bad Urach geborene Sohn türkischer Eltern hatte bundesweit die meisten Stimmen aller erfolgreichen Grünen-Direktkandidaten geholt. Bei der Bundestagswahl entfielen auf ihn in seinem Wahlkreis Stuttgart I 40 Prozent der Erststimmen. Nur Canan Bayram verbuchte in ihrem Wahlkreis in Berlin mit 37,8 Prozent ein annähernd ähnlich hohes Ergebnis. In Baden-Württemberg ist Özdemir sogar Stimmenkönig unter den Direktkandidaten aller Parteien.
Er sei überwältigt von dem großen Vertrauen, sagte er. Stuttgart sei wie kaum eine andere Stadt von der Automobilwirtschaft geprägt. „Da als Grüner rund 40 Prozent der Erststimmen zu erhalten, ist für mich Auftrag und Ermutigung, das Thema Transformation kraftvoll anzupacken, ohne dabei die Sorgen der Menschen aus dem Auge zu verlieren.“ Die Themen Wirtschaft und Klima passten zusammen, wenn man es richtig angehe.
Er sprach sich auch dafür aus, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit am Verhandlungstisch über mögliche Koalitionen sitzen soll. „Wir wären mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir auf seiner Erfahrung verzichteten.“ Er kenne wie kein anderer die Materie und sei ein Inbegriff grüner Regierungsverantwortung und gewiefter Verhandler.
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