Radschnellweg 14 im Kreis Göppingen

Pannen-Radweg: Behörde versucht Erklärung

Der neue Radschnellweg zwischen Salach und Süßen hat viel Häme auf sich gezogen. Fahrradfahrer sprechen von kuriosen und ärgerlichen Fehlern. Nun äußert sich die Behörde. Man werde zu Unrecht kritisiert.

An dieser Treppe fehlt laut dem Regierungspräsidium noch eine Metallschiene für Radler.

© /Dirk Messer

An dieser Treppe fehlt laut dem Regierungspräsidium noch eine Metallschiene für Radler.

Von Judith A. Sägesser

Der neue Radschnellweg 14 im Filstal schlägt hohe Wellen. Unlängst hatten Radfahrer unserer Redaktion gegenüber aufgezählt, was auf dem im November 2024 eröffneten Teilabschnitt aus ihrer Sicht alles schiefgelaufen ist. Die Rede ist von verwirrenden Vorfahrtsregeln, fehlerhaften Beschilderungen und Markierungen, aber auch von einer kuriosen Treppe zum Radweg, auf dem Fußgänger gar nicht unterwegs sein dürfen.

Nun reagiert das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart mit einer ausführlichen Pressemitteilung auf die Vorwürfe und „aktuelle Fragen“, wie es heißt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Planer zu Unrecht am Pranger sehen, aber auch „weitere Optimierungsmöglichkeiten“ prüfen werden.

Teilstück zwischen Salach und Süßen im Fokus

In den Fokus geraten ist ein Teilstück des neuen Radschnellwegs 14 (RS 14) zwischen Salach und Süßen. Der Radschnellweg soll laut dem baden-württembergischen Verkehrsministerium perspektivisch 22 Kilometer lang werden und Ebersbach an der Fils mit Süßen verbinden. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisiert die Umsetzung in drei Punkten.

Erstens seien die unterschiedlichen Vorfahrtsregeln an den beiden Kreisverkehren in Salach und Süßen verwirrend. In Süßen hätten Rad- und Fußverkehr Vorrang, in Salach der Autoverkehr. In einer Reaktion sprach der FDP-Landespolitiker Christian Jung davon, dass diese unterschiedlichen Regeln „Gefahren bis hin zu Unfällen“ produzieren. Das Regierungspräsidium verweist auf die Straßenverkehrsordnung. Innerorts (Süßen) seien an Kreisverkehren Radler und Fußgänger bevorrechtigt, außerorts (Salach) hingegen Autos.

Zweitens bemängelt der ADFC, dass einige Verkehrsschilder falsch aufgestellt sowie Bodenmarkierungen falsch gesetzt worden seien; so seien etwa Fußgänger- und Radfahrersymbole vertauscht worden. Dieser Vorwurf ist laut RP „nicht zutreffend“, wie es nun heißt. Schilder, Markierungen und Piktogramme seien „gemäß dem von der Verkehrsbehörde des Landratsamtes Göppingen angeordneten Verkehrszeichen- und Markierungsplan hergestellt“.

Drittens zieht eine Treppe in Süßen zum Radweg, auf dem keine Fußgänger unterwegs sein dürfen, Spott auf sich. Der ADFC spricht von einem „Treppen-Witz“. Es habe bisher drei Treppen in Süßen hin zu der neuen Verbindung gegeben, zwei seien in Rampen umgewandelt worden, teilt das RP mit. Bei der Treppe am Haydnweg ist die Sache offenbar diffiziler. Der Aufwand eines Umbaus wäre – unter anderem aus Eigentumsgründen – sehr kompliziert gewesen. Daher habe man sich für eine „pragmatische Lösung“ entschieden. Zu der gehört auch, dass an der Treppe noch Metallschienen angebracht werden sollen. „Bei der Lieferung kommt es zu zeitlichen Verzögerungen.“

Man sei „in engem Austausch mit dem Landratsamt“ und beobachte „die Gesamtsituation. Geplant sei ein gemeinsamer Termin, um „weitere Optimierungsmöglichkeiten zu besprechen“.

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Erstellt:
16. Januar 2025, 09:37 Uhr

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