Paradise-Boss soll fünf Jahre ins Gefängnis

Stuttgart In den Prozess um mutmaßlichen Menschenhandel im Bordell Para­dise in Leinfelden-Echterdingen und wegen Betrugs ist Bewegung gekommen. Die Staatsanwaltschaft, die Richterinnen und Richter der 7. Strafkammer des Land­gerichts und die Verteidiger wollen versuchen, sich auf ein schnelles Ende des seit 23. März 2018 währenden Prozesses zu einigen. Dazu müsstender Hauptangeklagte Jürgen Rudloff,Chef mehrerer Bordelle inklusive des Paradise, sein Marketingchef und sein Steuerberater allerdings ihr bisheriges Schweigen brechen.

Oberstaatsanwalt Peter Holzwarth sagt, eine Strafe unter fünf Jahren komme für Jürgen Rudloff (65 Jahre) nicht infrage. Dem Ankläger schwebt eine Verurteilung zu bis zu sechs Jahren und drei Monaten vor. Der Marketingchef solle bis zu drei Jahre und neun Monate bekommen, der Jurist und Steuerberater könne zu einer Bewährungsstrafe verurteilt werden, so Holzwarth. Die Strafkammer schlägt für Rudloff zwischen vier Jahre und neun Monate und fünf Jahre und drei Monate vor. Der Marketingchef könne mit bis zu dreieinhalb Jahren und der Steuerberater mit Bewährung rechnen. Vorausgesetzt seien jedoch „qualifizierte Geständnisse“, so die Richter.Die Angeklagten und deren Verteidigung waren unter Druck geraten, als der ehemalige Geschäftsführer des Paradise sein Schweigen brach. So hatte er sich eine Bewährungsstrafe „verdient“ und war aus dem Prozess ausgeschieden. Jetzt steht er als Zeuge zur Verfügung.

Die Verteidiger wollen sich nun mit ihren Mandanten beraten.https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.landgericht-stuttgart-mammutprozess-um-misshandelte-frauen-und-millionenbetrug-bordellkoenig-rudloff-will-vorerst-schweigen.ad15e68b-d52b-4746-88e4-803a0a357abb.htmlhttps://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.erstes-urteil-im-bordellprozesslandgericht-bewaehrungsstrafe-fuer-paradise-geschaeftsfuehrer.d3365f71-26d2-4e3a-91ad-d2415a8e0152.html