Technologiekonzern Trumpf
Peter Leibinger wird Aufsichtsratschef
Der bisherige Technikvorstand und Gesellschafter Peter Leibinger löst Jürgen Hambrecht als Chefkontrolleur bei Trumpf ab. Damit führt die Familie Leibinger wieder Vorstand und Aufsichtsrat des Familienunternehmens.
© Trumpf Group/cf
Peter Leibinger (rechts), selbst Gesellschafter der Trumpf SE, löst Jürgen Hambrecht an der Spitze des Aufsichtsrates von Trumpf ab.
Von Eva Drews
Im 100. Jahr seines Bestehens bekommt der Ditzinger Technologiekonzern Trumpf SE einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden: Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2023/24 wird zum 1. Juli Peter Leibinger (55) Jürgen Hambrecht an der Spitze des Kontrollgremiums ablösen. Das hat das Unternehmen am Dienstag im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung bekannt gegeben.
Leibinger fungiert derzeit als Technologievorstand (CTO) im Unternehmen, das von seiner Schwester Nicola Leibinger-Kammüller (63) geleitet wird. Beide halten gemeinsam mit ihrer Schwester Regina 90 Prozent an Trumpf, der Rest liegt bei der Berthold-Leibinger-Stiftung. Damit sitzen künftig sowohl an der Spitze des Vorstands als auch an der des Aufsichtsrates Mitglieder des Trumpf-Gesellschafterkreises. Das war auch vor Hambrechts Zeiten der Fall, als der langjährige Trumpf-Chef Berthold Leibinger noch das Kontrollgremium führte.
Der gebürtige Reutlinger Hambrecht, der dieses Jahr 77 Jahre alt wird, tritt aus Altersgründen nicht noch einmal für den Posten an. Er hat das Amt zehn Jahre lang bekleidet und war bis 2011 Vorstandsvorsitzender von BASF. Enge Beziehungen zwischen dem Ludwigshafener Chemiegiganten und dem Ditzinger Laserspezialisten gibt es schon länger: Der 2018 im Alter von 87 Jahren verstorbene langjährige Trumpf-Chef Berthold Leibinger hatte seinerseits von 1999 bis 2003 das Kontrollgremium von BASF angeführt und wurde im Jahr 2007 zu dessen Ehrenvorsitzendem ernannt.
Statt Leibinger wird künftig Berthold Schmidt (54) das Amt des Technikvorstandes bei Trumpf bekleiden. Schmidt, promovierter Physiker, leitet derzeit das Geschäft von Trumpf Photonic Components in Ulm und arbeitet seit 2013 bei Trumpf. Wer ihm nachfolgt, ist noch nicht bekannt. Zudem scheidet im Sommer Christian Schmitz (63) als verantwortliches Mitglied für den Geschäftsbereich Lasertechnik altersbedingt aus dem Vorstand der Trumpf SE + Co. KG aus. Auf ihn folgt Hagen Zimer (50), der bislang die Trumpf Laser GmbH in Schramberg (Kreis Rottweil) führt. Auch Zimer ist promovierter Physiker und war zuvor unter anderem Chef des Bereichs Diodenlaser von Trumpf in den USA. Ihm wiederum folgt Björn Dymke (47).
