Peter Schell trotz Tods noch lange bei „Fallers“ zu sehen
dpa/lsw Baden-Baden. Der Tod von Schauspieler Peter Schell kam für viele „Fallers“-Fans plötzlich. Hinter den Kulissen platzte er mitten in die Dreharbeiten zur 133. Staffel. Das bedeutete viel Arbeit für die Redaktion.
Nach dem überraschenden Tod von Schauspieler Peter Schell wird das Fernsehpublikum seine Figur, Karl Faller, noch eine ganze Weile in der SWR-Schwarzwaldserie „Die Fallers“ sehen. Bis Mai kommenden Jahres würden noch neue Folgen mit Schell ausgestrahlt, sagte Redaktionsleiter Tobias Jost in Baden-Baden der Deutschen Presse-Agentur. Vor der Sommerpause 2022 werde dann die 133. Staffel folgen, zu der die Dreharbeiten bis vor kurzem liefen. Dort hinein platzte vergangene Woche die Nachricht vom Tode Schells nach schwerer Krankheit. Der gebürtige Schweizer wurde 64 Jahre alt.
Die Drehbücher mussten also während der laufenden Produktion umgeschrieben werden, berichtete Jost. Weil die Episoden nicht chronologisch gedreht werden, sondern alle Szenen vor einer bestimmten Kulisse am Stück, hätten 40 bis 50 Szenen noch einmal gedreht werden müssen. Für das Team vor und hinter der Kamera sei die emotionale Belastung extrem gewesen, sagte der Redaktionsleiter. „Es ist, wie wenn ein Familienmitglied plötzlich herausgerissen wird.“
Wie die Geschichte um den Schwarzwaldbauer Karl Faller, eine der prägenden Figuren der Serie, nach 27 Jahren weitergeht, verriet Jost nicht. Es werde aber erstmal eine logische Erklärung geben, warum er zunächst nicht auftaucht. Später dann soll die Figur gebührend verabschiedet werden. „Da ist jetzt die Redaktion gefragt“, sagte Jost. Konkret gab er nichts preis, deutete aber an: „Der Tod gehört bei den Fallers dazu, auch das wird diese Familie erleben.“
Schon in der ersten „Fallers“-Folge am 25. September 1994 war Schell dabei. Als eigensinniger Jungbauer Karl übernahm er später den malerischen Hof von seinem Vater Hermann (Wolfgang Hepp). „Für ihn war es extrem wichtig, dass die „Fallers“ weitergehen“, sagte Jost.
Schell habe solange gedreht, wie es gesundheitlich ging. „Das hat ihm Kraft gegeben.“ Bei den Proben sei der Darsteller gedoubelt worden, bei der eigentlichen Aufnahme habe er vor der Kamera gestanden. „Er war voll da. Es war bewundernswert, welche Kraft er aufgebracht hat.“
Zwar habe Schell eine Umbesetzung der Rolle ins Spiel gebracht. „Das kam aber nicht infrage. Das würde Peter auch nicht gerecht“, so Jost. Zumal der 64-Jährige unglaublich optimistisch gewesen sei. „Er hat gesagt, alles geht gut aus.“ Erst an einem Sonntag sei die Nachricht gekommen, dass er es nicht zu den nächsten Drehtagen schaffen wird. „Da mussten wir über Nacht einen Ausweg finden.“ Für die Staffel, die ab September gedreht wird, habe es zwei verschiedene Pläne gegeben, sagte Jost. „Wenn er über den Berg ist und für den worst case.“
© dpa-infocom, dpa:210729-99-590491/2