Nachgekocht aus „Vilnius“

Pinke Suppe

Kochbücher gibt es viele. Ob sie wirklich etwas taugen, merkt man erst, wenn man daraus kocht. Heute im Test: „Vilnius“ von Denise Wachter.

Wenn man eingelegte Bete nimmt, wird die Suppe kräftiger in der Farbe.

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Wenn man eingelegte Bete nimmt, wird die Suppe kräftiger in der Farbe.

Von Anja Wasserbäch

Denise Sniegoule Wachter ist Foodjournalistin. Und sie hat das Glück gehabt, mit einer litauischen Mutter aufzuwachsen. Ihre Ferien verbringt sie oft in Litauen und in der Hauptstadt Vilnius. Wie das so ist bei Verwandten, da wird viel gekocht und geschlemmt. Das wiederum ist jetzt ein Glück für uns alle, da Wachter ihre kulinarischen Kindheitserinnerungen nun als Buch veröffentlicht hat. In dem bezaubernden „Vilnius“ (AT Verlag) versammelt sie aber nicht nur Rezepte, die unser aller Alltag bereichern können, sondern erzählt auch schöne Geschichten aus Litauen. Das nachgekochte Rezept war eine Wucht, schmackhaft, erfrischend, gesund obendrein. Das schreibt die Autorin über die pinke Suppe: „Sie ist einfach zuzubereiten, aber kompliziert auszusprechen, die Suppe Šaltibarščiai (versuchen Sie es mal: »Schaltibarschtschäi«). Ihr Geschmack ist an heißen Sommertagen unwiderstehlich. Sind wir in den Sommermonaten zu Besuch im Heimatland meiner Mutter, bestellen wir die traumhaft pinkfarbene Suppe zu jeder Mahlzeit, manchmal sogar zum Frühstück. Und hat man am Abend zuvor zu tief ins Glas geguckt, gibt es wohl kein besseres Gericht, das den Kater zähmt. Nehmen Sie die Rote Bete unbedingt frisch gekocht oder eingelegt – letztere schmeckt hier besonders gut. So wird das Pink besonders kräftig. Die Suppe ist zwar schnell zubereitet, aber ihr ganzes Aroma entfaltet sie erst, wenn sie ein paar Stunden durchziehen kann. Dazu gibt es heiße Salzkartoffeln. Die kann man im Hochsommer natürlich auch weglassen.“

Zutaten

Für 4 Personen

2 – 3 Rote-Bete-Knollen

3 Eier

2 Frühlingszwiebeln

1 frische Salatgurke oder 3 kleine Snackgurken

8 Zweige Dill

1 l Kefir oder Dickmilch

Salz, Pfeffer aus der Mühle

1 Schuss Kräuter- oder Weißweinessig nach Belieben

4 festkochende Kartoffeln

½ EL Butter

Zubereitung

Wird frische Rote Bete verwendet, diese als Erstes 30 – 60 Minuten (je nach Größe) gar kochen. In der Zwischenzeit die Eier etwa 8 Minuten hart kochen, dann schälen. 2 Eier fein hacken, das dritte Ei bis zum Servieren beiseitestellen. Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden, die Salatgurke mit Schale beziehungsweise die Snackgurken raspeln. Den Dill fein hacken. Die gegarte Rote Bete schälen, raspeln (Achtung: am besten Handschuhe anziehen, denn Rote Bete färbt stark) und mit den beiden klein gehackten Eiern, Frühlingszwiebeln, geraspelten Gurken, der Hälfte des gehackten Dills, Kefir oder Dickmilch und etwas Wasser in einer großen Schüssel mischen. Mit je 1 Prise Salz und Pfeffer abschmecken. Wer etwas Säure braucht, gibt etwas Kräuter- oder Weißweinessig hinzu. Kalt stellen. Die Kartoffeln schälen, in Salzwasser gar kochen, abgießen und anschließend in der Butter in einer Pfanne schwenken. Die Suppe in eine Schale füllen, die Kartoffeln daneben auf einem Teller servieren. Die Kartoffeln und die Suppe mit dem restlichen Dill bestreuen, das restliche hart gekochte Ei vierteln oder fein hacken und auf der Suppe verteilen.

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Erstellt:
12. Oktober 2024, 07:37 Uhr
Aktualisiert:
12. Oktober 2024, 08:32 Uhr

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