Einbruchsserie im Kreis Reutlingen
Polizei fasst mutmaßliche Einbrecherbande
Die Kriminalpolizeidirektion Esslingen nimmt eine fünfköpfige mutmaßliche Einbrecherbande in Reutlingen-Ohmenhausen und Bad Urach fest. Die Hintergründe.
Von Nina Scheffel
Eine Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizeidirektion Esslingen in Tübingen hat am Freitag eine fünfköpfige mutmaßliche Einbrecherbande in Reutlingen-Ohmenhausen und Bad Urach festgenommen.
Nach Angaben der Polizei wird den fünf Männern im Alter zwischen 24 und 31 Jahren vorgeworfen, sich zu einer Bande zusammengeschlossen zu haben, um sich durch Einbrüche in Einfamilienhäuser am Stadtrand eine dauerhafte Einnahmequelle zu verschaffen. Alle fünf Tatverdächtigen befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft.
Sprunghafter Anstieg von Einbrüchen
Nachdem seit September 2024 die Zahl der Wohnungseinbrüche im Landkreis Reutlingen und den angrenzenden Landkreisen sprunghaft angestiegen war, führten die Ermittlungen auf die Spur eines 28-jährigen Mannes aus Bad Urach. Er gilt als Kopf der Bande. Die Ermittler ermittelten auch seine mutmaßlichen Komplizen. Diesen soll der 28-Jährige Wohnungen und Fahrzeuge zur Verfügung gestellt haben, um immer wieder Straftaten zu begehen.
Diebesgut und Einbruchswerkzeug gefunden
Im Zuge von Fahndungsmaßnahmen unter Beteiligung von Spezialkräften des Polizeipräsidiums Einsatz konnten die Tatverdächtigen am Freitagabend, 13. Dezember, in einem Fahrzeug in Reutlingen-Ohmenhausen vorläufig festgenommen werden. Im Auto wurden nach Angaben der Polizei diverses Einbruchswerkzeug, mutmaßliches Diebesgut und gefälschte Personaldokumente aufgefunden.
Bei den nachfolgenden Durchsuchungen der Wohnanschriften in Bad Urach fanden und beschlagnahmten die Beamten weiteres Einbruchswerkzeug sowie mutmaßliches Diebesgut aus einem Einbruch in Ofterdingen Ende Oktober 2024. Der 28-jährige Kopf der Bande wurde in seiner Wohnung angetroffen und festgenommen.
Einbruchsschäden im Wert von über 220.000 Euro
Die Polizei geht davon aus, dass die Männer für mindestens 29 Einbrüche in Einfamilienhäuser mit einem geschätzten Schaden von über 220.000 Euro in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen, Tübingen, Zollernalb und Ludwigsburg verantwortlich sind. Darunter auch zwei Einbrüche in Einfamilienhäuser in Kusterdingen am 12. Dezember und einen Einbruch in ein Wohnhaus in Mössingen, den die Verdächtigen vor ihrer Festnahme verübt haben dürften. Das teilt die Polizei am Montag mit.
Die fünf Männer wurden am Samstag einem Haftrichter beim Amtsgericht Tübingen vorgeführt. Dieser erließ die von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehle und setzte sie in Vollzug. Die Beschuldigten wurden in Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die Ermittlungen dauern an.