Tesla bei Grünheide

Polizei löst Protestcamp komplett auf

Im Wald nahe der Tesla-Fabrik in Brandenburg findet derzeit ein Polizeieinsatz statt. Das Ziel: Die Beamten wollen das Protestcamp von Tesla-Gegnern auflösen.

Die Polizei löst das Protestcamp gegen Tesla im Wald bei Grünheide auf.

© dpa/Fabian Sommer

Die Polizei löst das Protestcamp gegen Tesla im Wald bei Grünheide auf.

Von reb/dpa/afp

Die Polizei hat mit der Auflösung des Protestcamps von Tesla-Gegnern im Wald nahe der Autofabrik in Grünheide bei Berlin begonnen. Wie das Polizeipräsidium erklärte, wird die Versammlung wegen Verstößen gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufgelöst.

Die Polizei ist seit dem Morgen wieder am Protestcamp im Wald im Einsatz. Die Wald-Besetzer in Baumhäusern sollen das Gebiet wegen einer anstehenden Kampfmittel-Suche bis zum Nachmittag verlassen. Sie wollen jedoch nicht gehen. 

Höhenretter holen Aktivisten aus Baumhäusern herunter

Zu einem Einsatz am Montag hatte die Polizei zuvor erklärt, es handle sich nicht um eine Räumung, sondern um eine vorübergehende Freimachung des Geländes. Um diese habe die Gemeinde Grünheide die Polizei gebeten, um das Gebiet nach Kampfmitteln absuchen zu können.

Die Menschen vor Ort hätten sich allerdings geweigert, das Gelände für die Sondierungsarbeiten freizumachen, sagte die Sprecherin am Dienstag. Zudem sei es zu Straftaten wie dem Verstoß gegen das Vermummungsgebot und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gekommen. Die Auflösung der „Versammlung“, also des Camps, sei nun endgültig, sagte die Sprecherin.

Aktivisten kritisieren Polizeieinsatz

Die Initiative Wasserbesetzung Tesla stoppen hatte den Polizeieinsatz am Montag kritisiert. Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg stellten für eine normale Waldnutzung keine Gefahr dar, die Beseitigung sei nur erforderlich, wenn Baumaßnahmen erfolgen sollten. Mit den Sondierungsmaßnahmen werde offensichtlich die Werkserweiterung von Tesla vorbereitet, obwohl dies nicht dem Willen der Grünheider Bürgerinnen und Bürger entspreche, dies sei „verlogen“.

Die Umweltschützer protestieren bereits seit Februar in dem Wald gegen die geplante Erweiterung des Werks, weil dafür Bäume gefällt werden und aus ihrer Sicht das Trinkwasser gefährdet wird. Am 15. Oktober erteilte das Brandenburger Umweltministerium eine erste Teilgenehmigung für die Erweiterung.

Tesla will perspektivisch seine Produktion in Grünheide auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr verdoppeln. Auch die Produktionskapazität der Batteriezellfertigung soll von derzeit 50 auf dann 100 Gigawattstunden pro Jahr steigen. Dazu teilte Tesla die Genehmigungen in mehrere Teilabschnitte auf.

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Erstellt:
19. November 2024, 10:50 Uhr
Aktualisiert:
19. November 2024, 11:27 Uhr

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