Polizei registriert wieder vermehrt Betrugsversuche

Anrufer geben sich als Mitarbeiter von Europol, Interpol oder BKA aus.

Die Betrüger kontaktieren Personen per Telefon. Andere Kriminelle versuchen ihre Opfer, über WhatsApp zu kontaktieren. Symbolfoto: Sabine van Erp auf Pixabay

Die Betrüger kontaktieren Personen per Telefon. Andere Kriminelle versuchen ihre Opfer, über WhatsApp zu kontaktieren. Symbolfoto: Sabine van Erp auf Pixabay

Rems-Murr. Noch einmal Glück gehabt hat eine 24-jährige Frau aus Oppenweiler, die gestern fast Opfer eines Betrügers wurde. Die Frau aus Oppenweiler wurde von einer ausländischen Nummer kontaktiert. Der Anrufer meldete sich als Mitarbeiter von Europol und hielt der Frau vor, sie unterhalte unterschiedliche Konten im Ausland. Zur weiteren Klärung solle sie durch die Installierung einer Fernwartungssoftware einen Zugriff auf ihren Rechner erlauben. Zudem wurde das Opfer dazu gebracht, mehr als 10000 Euro auf ein Auslandskonto zu überweisen. Nach dem Gespräch kontaktierte sie ihre Bank und konnte glücklicherweise noch die Transaktion stoppen.

In jüngster Zeit werden bei der Polizei vermehrt solche Betrugsversuche registriert, bei denen sich die Betrüger als Mitarbeiter von Europol, Interpol oder des Bundeskriminalamts ausgaben. Die Polizei weist daher ausdrücklich darauf hin: Echte Polizisten würden niemals telefonisch dazu auffordern, Geldbeträge ins Ausland zu transferieren! Bei ihren Anrufen nutzen die Täter oft ein spezielles technisches Verfahren, weshalb ihre Opfer eine tatsächlich zu Europol/Interpol oder einer deutschen Polizeidienststelle gehörende Telefonnummer angezeigt bekommen.

Die Polizei rät:

Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (zum Beispiel Paypal) heraus.

Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer. Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen - legen Sie einfach auf.

Rufen Sie umgehend die echte Polizei an. Nutzen Sie dazu nicht die Rückruftaste, sondern wählen Sie die Nummer neu!

Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Computer oder Ihr Mobiltelefon, beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware und der Herausgabe von entsprechenden Codes.

Sollten Sie dennoch Opfer der Betrüger geworden sein:

Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn herunter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.

Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.

Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.

Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.

Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. pol

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Erstellt:
26. April 2022, 16:34 Uhr

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