Polizei schießt auf bewaffneten Anwohner
Ein 56-Jähriger, der in Riedenberg selbst den Notruf wählt, wird beim Schusswechsel verletzt.
Von Sebastian Steegmüller
Stuttgart - Zahlreiche Streifenwagen sind am frühen Dienstagvormittag mit Martinshorn und Blaulicht von Sillenbuch in Richtung Riedenberg gerast. Etwas später folgten etliche Zivilfahrzeuge des Spezialeinsatzkommandos (SEK), die aufgrund der unklaren Gefahrenlage hinzugezogen wurden. Auch ein Rettungswagen und ein Notarzt rückten in den Kächeleweg aus.
Ein 56 Jahre alter Mann, der sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand befand, hat gegen 8 Uhr den Notruf gewählt und bei der Polizei mehrere, unzusammenhängende Sachverhalte gemeldet. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, befand sich der Mann in seiner Wohnung, öffnete jedoch nicht. Stattdessen soll er die Polizisten, die das Gespräch suchten, beleidigt und bedroht haben. Daraufhin zogen sie sich zunächst zurück und sicherten das darunter liegende Stockwerk. Wenig später soll der 56-Jährige seine Wohnung jedoch verlassen und mutmaßlich mit einer Schreckschusswaffe in Richtung der Beamten geschossen haben. Ein Polizist erwiderte das Feuer und traf den Mann am Arm.
Unvermittelt flüchtete der Verletzte in seine Wohnung, kletterte über seinen Balkon auf ein Vordach. Wenig später konnte der mutmaßlich verwirrte Mann von mittlerweile eingetroffenen Kräften des SEK überwältigt werden. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus gebracht. „Lebensgefahr besteht nicht“, so der Sprecher des LKA, das wie üblich in solchen Fällen in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart die Sachbearbeitung bezüglich des polizeilichen Schusswaffengebrauchs übernommen hat.