Nachfolger für Meschke und von Platen
Porsche besetzt Vorstandsposten aus den eigenen Reihen neu
Die Verantwortung für Finanzen und Vertrieb bei Porsche ist wieder geklärt. Überraschend bleibt der bisherige Vize Lutz Meschke dem Konzern weiter verbunden – als Vorstandsmitglied in der Holding Porsche SE.
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© Porsche AG
Jochen Breckner (links) wird neuer Finanzvorstand bei Porsche, Matthias Becker übernimmt den Vertrieb.
Von Matthias Schmidt
Gut drei Wochen nach dem überraschenden Rauswurf von Vizechef Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen steht die neue Aufstellung der Führungsmannschaft von Porsche fest. Der in der Krise steckende Stuttgarter Sportwagenhersteller hat am Dienstagabend die beiden Nachfolger bekannt gegeben.
- Als neuer Vorstand für Finanzen und IT folgt Jochen Breckner (47) auf Lutz Meschke (58)
- Die Verantwortung für Vertrieb und Marketing wird Matthias Becker (54) übertragen, der von Platen (61) ablöst
Breckner leitete zuletzt das Generalsekretariat und die Unternehmensentwicklung. Becker war Leiter der Region Übersee- und Wachstumsmärkte bei Porsche. Beide sind dem Unternehmen schon länger verbunden, Breckner seit dem Jahr 2000, Becker seit 2015. Offen blieb zunächst, wer Meschke als stellvertretender Vorsitzender des Vorstands beerbt.
Meschke geht bei Porsche AG, bleibt aber bei Porsche SE im Vorstand
Überraschend wurde zudem bekannt gegeben, dass Meschke seinen Vorstandsposten bei der Holding Porsche SE behalten wird. Wie bisher werde seine Erfahrung und Expertise „wesentlich zum Erfolg der Porsche SE auf dem Weg zu einer diversifizierten Investitionsplattform beitragen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Wir freuen uns sehr, mit Jochen Breckner und Matthias Becker zwei ausgezeichnete Nachfolger aus den Reihen von Porsche gefunden zu haben“, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Porsche mit. Bei Meschke bedankte er sich für „jahrelange erfolgreiche Arbeit“, die er „mit hohem Einsatz und strategischem Weitblick entscheidend geprägt“ habe. Von Platen würdigte er für sein „Engagement bei der Entwicklung der weltweiten Märkte“.
Anfang Februar hatte der Aufsichtsrat überraschend angekündigt, dass mit Meschke und von Platen Gespräche über eine „einvernehmliche“ Vertragsaufhebung geführt würden. Gründe wurden nicht genannt. Meschke wurde nachgesagt, zu heftig am Stuhl von Vorstandschef Oliver Blume, der neben Porsche auch den VW-Konzern führt, gesägt zu haben. Von Platen wurde offenbar der Absatzeinbruch in China vorgeworfen.