Porsche-Holding stockt Beteiligung an VW leicht auf

Der Großaktionär des Wolfsburger Autoriesen hebt die Dividende an

Stuttgart (rtr). Volkswagens Großaktionär Porsche-Holding hat seine Beteiligung an dem Wolfsburger Autokonzern ausgebaut. Die Holding der Eignerfamilien Porsche und Piëch habe für 400 Millionen Euro den Anteil an den Stimmrechten auf 53,1 von 52,2 Prozent erhöht, teilt die Porsche-Holding bei der Vorlage der Bilanz mit. Die aktuelle Bewertung von VW am Kapitalmarkt spiegele nicht das Potenzial an Wertsteigerung wider, erklärte Holding-Vorstandschef Hans Dieter Pötsch, der zugleich Vorsitzender des VW-Aufsichtsrates ist. Eine Ursache dafür sei, dass sich die Investoren fragten, ob Volkswagen auch im Zeitalter der Elektromobilität noch so viel Geld verdienen könne wie heute. Dennoch sei die Lage nicht so kritisch, dass die Porsche-Holding ein Signal der Unterstützung für Volkswagen senden müsse.

Pötsch schloss nicht aus, dass die Porsche-Holding ihre Beteiligung noch weiter aufstocken könne. Dafür gebe es keine Zielmarke. Wenn, gehe es nur um einstellige prozentuale Erhöhungen und nicht darum, ein weiteres großes Aktienpaket zu erwerben – etwa über einen Kauf der Anteile des Emirats Katar an Volkswagen.

Für das laufende Geschäftsjahr geht die Dachgesellschaft von einem Nettogewinn zwischen 3,4 und 4,4 Milliarden Euro aus. Diese Prognose beruhe auf der erwarteten Geschäftsentwicklung von Volkswagen sowie der weiter bestehenden Unsicherheit über Sondereffekte durch den Dieselskandal. Die Dividende will die Porsche-Holding um 26 Prozent auf 2,21 Euro je Vorzugsaktie und auf 2,204 je Stammaktie erhöhen. Die Nettoliquidität der Holding schrumpft durch den VW-Aktienerwerb und wird daher für dieses Jahr zwischen 300 und 800 Millionen Euro erwartet. Mit ihren Barmitteln erwarb die Dachgesellschaft in den vergangenen Jahren einige Beteiligungen an Unternehmen, die sich mit neuen Technologietrends in der Autoindustrie beschäftigen. Möglich ist laut Pötsch auch ein „flankierendes Investment“ in Firmen, die an Roboterautos arbeiten. Doch an einem Gemeinschaftsunternehmen von Ford mit Volkswagen, über die beide Autobauer verhandeln, wolle sich die Holding nicht beteiligen.

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Erstellt:
20. März 2019, 03:04 Uhr

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