Beschluss im Vorstand und Aufsichtsrat
Porsche investiert wieder in Verbrenner
Der Stuttgarter Sportwagenhersteller beschließt umfangreiche Maßnahmen, um kurz- und mittelfristig profitabler zu werden. Unter anderem kündigt der Konzern eine erweiterte Produktpalette an.
© Imago/Beautiful Sports
Bis zu 800 Millionen Euro sollen die geplanten Maßnahmen Porsche in diesem Jahr kosten.
Von Veronika Kanzler
Porsche rechnet in diesem Jahr mit erhöhten Ausgaben von bis zu 800 Millionen Euro. Der Vorstand und der Aufsichtsrat des Stuttgarter Sportwagenherstellers haben sich auf „umfangreiche Maßnahmen“ geeinigt, die das operative Ergebnis voraussichtlich um diese Summe belasten werde, teilte das Unternehmen mit.
Unter anderem will Porsche sein Produktportfolio erweitern. Konkret kündigte der Konzern zusätzliche Fahrzeugmodelle mit Verbrennungsmotoren und Plug-In-Hybride an. Bereits Ende Oktober hatte der mittlerweile geschasste Finanzvorstand Lutz Meschke gesagt, dass die Schwäche der E-Auto-Nachfrage zu Anpassungen bei der Produktstrategie führe. Damals wurde verkündet, dass Modelle, die zunächst nur noch rein elektrisch auf den Markt gebracht werden sollten, nun auch als Plug-In-Hybrid angeboten werden. Und dass der Konzern Verbrennerfahrzeuge deutlich länger verkaufen wolle. Nun geht Porsche einen Schritt weiter und will auch wieder in Verbrennerfahrzeuge investieren. Neben der Fahrzeugentwicklung werde das Unternehmen auch Geld für Batterieaktivitäten aufwenden.
Im vergangenen Jahr hatte Porsche drei Prozent weniger Autos verkauft. In dem für Autohersteller so wichtigen chinesischen Markt betrug das Minus gar 28 Prozent. Vor wenigen Tagen beschloss der Aufsichtsrat sowohl den Finanzvorstand und Porsche-Vize Lutz Meschke, als auch den Vertriebschef Detlev von Platen kurzfristig zu entlassen.
Dividende von Porsche soll stabil bleiben
Trotz der geplanten Maßnahmen beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat, die Dividende stabil zu halten. Vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung des Aufsichtsrats solle der Hauptversammlung eine Ausschüttung in etwa auf Höhe des Vorjahres vorgeschlagen werden. Für 2023 hatte Porsche je Vorzugsaktie 2,31 Euro gezahlt.
