Porsche mit Kunstblut beschmiert

Erst beschmierte sie einen Panamera mit roter Farbe, dann legte sie sich mit der Richterin an – am Ende wurde die Aktivistin verurteilt. Bei ihrer Aktion ging es um Porsches Rolle in der NS-Zeit.

Von Peter Stolterfoht

Stuttgart - Eine 24-Jährige hat offenkundig einen Becher mit  Kunstblut  auf  einen Porsche Panamera geschüttet und danach versucht, sich mit Sekundenklebstoff an das Fahrzeug zu kleben. Dabei entstand ein Schaden in Höhe von 450 Euro. Das Ganze geschah bereits am 28. Juni 2023 in der Stuttgarter Porsche-Arena während der Hauptversammlung des Sportwagenherstellers.

Nun wurde der Vorfall vor dem Amtsgericht Bad Cannstatt verhandelt. Porsche hatte erst spät Anzeige erstattet. Vor Gericht landete die Sache erst, nachdem die Staatsanwaltschaft ein öffentliches Interesse festgestellt hatte.

Die Protestaktion stand unter dem provokanten Motto: „Nazi-Erben enteignen“ mit dem Untertitel „Porsche war ein Kriegsverbrecher“. Ein Vorwurf, den die heute Verantwortlichen und die Familie Porsche zum entsprechenden Handeln bewegen soll, so die Idee hinter der Störaktion. Demgegenüber steht die Tatsache, dass sich Porsche seiner braunen Vergangenheit im NS-Staat schon seit geraumer Zeit stellt, und dass keine Versuche erkennbar sind, etwas unter den Teppich zu kehren.

Richterin Katrin Pfeffer verurteilte die nicht vorbestrafte Frau schließlich wegen Sachbeschädigung zu einer Strafe von 1600 Euro – aufgeteilt in 40 Tagessätze zu je 40 Euro.

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Erstellt:
31. Juli 2024, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
1. August 2024, 22:05 Uhr

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