Porsche SE gibt Mehrheit an Softwareentwickler PTV ab
dpa/lsw Stuttgart. Beim Softwareentwickler PTV Group steigt der britische Finanzinvestor Bridgepoint Advisers Limited ein. Er übernimmt von der Porsche SE 60 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, das Software zur Verkehrsplanung entwickelt, wie die VW-Dachgesellschaft am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Die Porsche SE behalte 40 Prozent der Anteile. Zur Höhe des Kaufpreises wurden keine Angaben gemacht.
Nach Ansicht von Porsches Vorstand für das Beteiligungsmanagement, Lutz Meschke, hat Bridgepoint ein ausgeprägtes Verständnis für den entsprechenden Softwaremarkt. Der Investor bringe viel Erfahrung in der Entwicklung von Unternehmen mit, um das Wachstum der PTV voranzutreiben, sagte Meschke.
PTV hat rund 900 Beschäftigte und erzielte 2020 einen Umsatz von 108 Millionen Euro sowie ein operatives Ergebnis von 5,3 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe setzt seit längerem verstärkt auf Cloud-Dienste. Solche Angebote sind eine Art Mietsoftware, die nicht auf den Computern der Kunden, sondern über das Internet genutzt wird.
PTV war 2017 das erste Investment von der Porsche SE, bei dem ein Unternehmen komplett übernommen wurde. Die Beteiligung von Bridgepoint sei ein Ergebnis einer überarbeiteten Investmentstrategie, die vor allem auf Partnerschaften mit Co-Investoren setze. Das Geschäft soll laut Mitteilung bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte Porsche SE hält gut 53 Prozent der Stammaktien von Volkswagen.
Mehr als 2500 Städte nutzen laut Mitteilung bei ihrer Verkehrsplanung die Software von PTV. Bridgepoint-Manager Carsten Kratz sagte zum Einstieg, darüber hinaus biete sich das Unternehmen als Plattform an, um weitere Zukäufe im Bereich „intelligenter Mobilitäts-Ökosystemsteuerung“ zu tätigen.
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