Getränke
Preise der VDP-Spitzenweine Großes Gewächs steigen weiter
Die Deutschen trinken insgesamt weniger Wein. Die Nachfrage nach den Spitzenweinen der Prädikatsweingüter Großes Gewächs ist aber stabil - trotz steigender Preise.
Von dpa
Wiesbaden/Mainz - Der Preis für die trockenen Spitzenweine des Verbands Deutscher Prädikatsweine (VDP) steigt weiter: Mit durchschnittlich 45 Euro kostet eine Flasche der Großen Gewächse des VDP 2023 im Durchschnitt 5 Euro mehr als im Jahr zuvor - und 17 Euro mehr als 2012, wie VDP-Präsident Steffen Christmann der Deutschen Presse-Agentur sagte. Großes Gewächs sind trockene Weine aus einer der besten deutschen Weinlagen (VDP Große Lage).
Der neue Jahrgang mit solchen zumeist 2022 gelesenen Weiß- und 2021 geernteten Rotweinen kommt an diesem Freitag (1. September) auf den Markt. Dazu gehören laut Verband 599 Weine, von denen durchschnittlich jeweils rund 3000 Flaschen produziert wurden. Die Nachfrage in diesem hohen Preissegment sei stabil, sagte Christmann. Die Spanne reicht dem VDP zufolge bis 225 Euro.
"Anders als noch vor 20, 30 Jahren gibt es kein Jahr mehr, indem wir nicht sehr gute Weine ernten können", sagte Christmann. Sogenannte Topjahrgänge gebe es daher nicht mehr. "Trotzdem ist jedes Jahr ganz unterschiedlich." Das laufende Jahr sei "sehr vielversprechend". "Wir hatten Glück, dass jeweils zum richtigen Zeitpunkt Feuchtigkeit kam und es jetzt wieder kühler wird", sagte der VDP-Präsident mit Blick auf den Beginn der Lese 2023. "Die letzten vier Wochen sind entscheidend."
Erhebliche Wirkung auf die gesamte Branche
Mit seinen Vorgaben zur Produktion und einer Pyramide von Qualitätsstufen übt der VDP erhebliche Wirkung auf die gesamte Branche aus. Derzeit hat der Verband 201 Mitgliedsbetriebe. Rund fünf Prozent der Rebfläche in Deutschland gehören nach eigenen Angaben zum VDP. Die Betriebe lesen drei Prozent der gesamten Menge und erzielen damit zehn bis zwölf Prozent des Umsatzes.
Zum Vergleich: Die heimischen Anbieter haben dem Deutschen Weininstitut zufolge 2022 bei einem Durchschnittspreis von 4,18 Euro pro Liter Mengenverluste von 14 Prozent und Umsatzrückgänge von 8 Prozent hinnehmen müssen.