Prozessauftakt: Urspring-Mörder soll Zeugen bedroht haben
dpa/lsw Ulm. 2006 erstach ein heute 30-Jähriger einen Mitschüler an der Urspringschule bei Ulm. Nun steht der Mann erneut vor Gericht. Und wieder geht es um die Bluttat vor 13 Jahren.

Landgericht Ulm. . Foto: Stefan Puchner/dpa
Ein verurteilter Mörder steht von heute an erneut vor Gericht. Vor 13 Jahren hatte der heute 30-Jährige in der Urspringschule bei Ulm einen Mitschüler getötet und wurde deshalb zu zehn Jahren Haft verurteilt. Jetzt, nach drei Jahren in Freiheit, wirft die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vor, Anfang des Jahres einen Zeugen von damals mit dem Tod bedroht und weitere Menschen attackiert zu haben.
Der Mann muss sich deshalb nun vor dem Landgericht Ulm verantworten. Kommt die Kammer zu dem Schluss, dass er eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt, kann sie ihn vorerst zeitlich unbegrenzt in eine Psychiatrie einweisen lassen. Nach vorläufiger Einschätzung eines Sachverständigen leidet der Mann unter Schizophrenie, wie es von der Staatsanwaltschaft hieß. Er könnte deswegen bei einigen Taten schuldunfähig gewesen sein. Das Urteil wird am 2. Dezember erwartet.
Als 17-Jähriger hatte der Angeklagte im Internat Urspringschule einen Mitschüler mit vier Messerstichen in den Rücken getötet. Wegen Mordes verhängte das Landgericht Ulm 2006 die höchste Jugendstrafe von zehn Jahren Haft.