Nach Assad-Sturz

Putin telefoniert erstmals mit neuem Staatschef in Syrien

Jahrelang hat Moskau den syrischen Machthaber Assad gestützt. Der ist weg, und Russland sucht erste Kontakte zur neuen Führung. Die Vergangenheit wird dabei nur am Rande erwähnt.

Kremlchef Putin hat mit Syriens Übergangspräsidenten telefoniert. (Archivbild)

© dpa/Gavriil Grigorov

Kremlchef Putin hat mit Syriens Übergangspräsidenten telefoniert. (Archivbild)

Von red/dpa

Erstmals seit dem Machtwechsel in Syrien hat Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa telefoniert. Das teilte der Kreml in Moskau mit und sprach von einem „umfassenden Meinungsaustausch zur aktuellen Lage in Syrien“. Die syrische Präsidentschaft in Damaskus bestätigte das Telefonat. 

Das syrische Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf die Präsidentschaft, Al-Scharaa habe die Offenheit Syriens gegenüber all denjenigen bekräftigt, die die Interessen der Syrer sowie die Sicherheit und Stabilität des Landes förderten. Putin habe den syrischen Außenminister Asaad al-Schibani nach Moskau eingeladen.

Die russische Seite habe ihre Unterstützung für die Einheit und Souveränität Syriens erklärt, hieß es in der Kreml-Mitteilung. Putin habe Hilfe angeboten, um die soziale und wirtschaftliche Lage in dem nahöstlichen Land zu verbessern.

Russland gewährt Assad Asyl

Die Mitteilung ging nicht darauf ein, dass Russland bis zum Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad vor zwei Monaten dessen Schutzmacht war - und ihm nach seinem Sturz Asyl gewährt hatte. Im Einsatz für Assad hat die russische Luftwaffe viele syrische Städte bombardiert. Angesichts der neuen Führung aus Assad-Gegnern bangt Moskau um seine Militärstützpunkte Hmeimim und Tartus. 

Einziger Hinweis auf solche Fragen war die Formulierung, dass Moskau und Damaskus zur Kooperation in Wirtschaft, Bildung „und anderen Bereichen“ in Kontakt bleiben wollten. Dabei wurde auf den Besuch zweier russischer Vizeaußenminister in Syrien im Januar verwiesen, bei dem es unter anderem um Militärfragen gegangen war.

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Erstellt:
12. Februar 2025, 21:00 Uhr

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