Putschversuch in Gabungescheitert
Regierung des ölreichen Staates meldet Festnahme von Verschwörern
Libreville /DPA - Die Regierung im westafrikanischen Gabun hat nach eigenen Angaben einen Putschversuch vereitelt. Die Verschwörer, Offiziere niedrigeren Rangs, seien am Montagmorgen festgenommen worden, sagte ein Regierungssprecher dem Sender Radio France International. Präsident Ali Bongos Regierung sei weiterhin im Amt. Die Behörden haben demnach die Kontrolle über staatliche Sendestationen und eine große Durchgangsstraße in der Hauptstadt Libreville wiedererlangt. Dies seien die einzigen von den Verschwörern eingenommenen Bereiche gewesen, sagte Sprecher Guy-Betrand Mapangou dem französischen Sender.
Am frühen Morgen hatte ein Soldat, der sich als Leutnant Obiang Ondo Kelly, Kommandant der Republikanischen Garde, vorgestellt hatte, eine Stellungnahme im Staatsfernsehen verlesen. Darin hieß es, das Militär habe die Kontrolle über die Regierung übernommen. Flankiert wurde er von zwei Soldaten. In Libreville wurde ein Ausgangsverbot verhängt, das Internet wurde gesperrt. Panzer und Militärfahrzeuge fuhren in den Straßen auf.
Gabun wird seit 2009 von Bongo regiert, der aber seit Oktober 2018 außer Landes ist. Es wird vermutet, dass er einen Schlaganfall erlitten hat. Seine Neujahrsansprache wurde in Marokko gefilmt. Darin sagte Bongo, das Land sei „unteilbar“. Ohne Details zu nennen, bestätigte er seine gesundheitlichen Probleme. Er habe „eine schwierige Zeit“ überwunden, sagte er und versprach, sich für die Verbesserung des Lebens der Gabuner einzusetzen. Bongo und sein Vater Omar sind zusammen seit über 50 Jahren an der Macht. Omar starb 2009. Kritiker beschuldigen die Familie, vom Ölreichtum des Landes zu profitieren und zu wenig gegen die Armut der 1,8 Millionen Gabuner zu tun.