Protestaktion bei Putzmeister
Putzmeister-Beschäftigte fordern Erhalt der Standorte
Die Putzmeister-Beschäftigten und die IG Metall wollen die geplanten Standortschließungen in Gründau und Heimertingen nicht hinnehmen. Bei einer Protestaktion am 9. Oktober vor der Putzmeister-Zentrale in Aichtal (Kreis Esslingen) gaben sie sich kampfbereit.
Von Imelda Flaig
Die Beschäftigten des Betonpumpenspezialisten Putzmeister, bei dem mehr als 250 Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden sollen, kämpfen um den Joberhalt und protestieren gegen die geplanten Schließungen der Werke Gründau (Hessen) und Heimertingen (Bayern). „Die Putzmeister-Familie steht entschlossen gegen diesen Kahlschlag zusammen“, sind sich Betriebsrat, IG Metall und Beschäftigte einig.
Rund 450 Beschäftigte sind an diesem 9. Oktober zur Protestaktion vor die Putzmeister-Zentrale in Aichtal (Kreis Esslingen) gekommen – auch Beschäftigte aus Gründau und Heimertingen. Man werde die Schließungspläne des Managements nicht akzeptieren, sagt Alessandro Lieb von der IG Metall Esslingen. „Wir fordern eine verlässliche Zusage für den Erhalt aller Standorte in Deutschland. “
Das Management habe ein Alternativkonzept der Arbeitnehmervertretung, das externe Experten als wirtschaftlich und unternehmerisch tragfähig eingestuft hätten, als „zu komplex“ abgelehnt und wolle stattdessen weiterhin an seinen Schließungsplänen für die beiden Standorte festhalten. Damit wollen sich Betriebsrat, Gewerkschaft und die Beschäftigten aber nicht abfinden. Sie geben sich kampfbereit und drängen auf weitere Verhandlungen mit dem Management über eine nachhaltige Standortsicherung.
Die Nachricht von der geplanten Schließung hatte die Mitarbeiter im Februar 2024 kalt erwischt. Das Unternehmen hatte damals angekündigt, dass die Produktion von Stahlkomponenten in Gründau Ende 2024 auslaufen und an den Standort Çerkezköy in der Türkei verlagert werden soll, zudem sollen die Aktivitäten in Heimertingen bei Memmingen nach Slowenien verlagert werden und die Pläne unter anderem mit Kostendruck begründet. Jörg Löffler, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Putzmeister, kommentierte die Entscheidung als „unternehmerisch völlig sinnfrei“, da sie den Erfolg der gesamten Gruppe gefährde.
In Deutschland hat Putzmeister mehr als 1350 Beschäftigte. Das Unternehmen gehört seit zwölf Jahren zum chinesischen Baumaschinenkonzern Sany und stellt unter anderem Betonpumpen, Mörtel- und Verputzmaschinen her.