Klimaneutralität in Heimsheim
PV-Anlagen für Klimaschutz
Heimsheim möchte drei Flächen an der A8 für Photovoltaik und weitere für Windkraft zur Verfügung stellen.

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Könnten auch an der A8 im Norden von Heimsheim stehen: PV-Freiflächenanlagen entlang einer Autobahn.
Von Brunhilde Arnold
Die Stadt macht sich auf den Weg, den erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaikanlagen mehr Platz einzuräumen. Nicht nur der Weissacher Gemeinderat, sondern auch der Rat der Stadt Heimsheim hat jetzt seine Zustimmung für ein gemeinsames Interessenbekundungsverfahren für mögliche Windkraftprojektierer gegeben. Geplant ist ein interkommunales Projekt auf zwei benachbarten Windvorranggebieten der beiden Kommunen. Mit der Durchführung des Interessenbekundungsverfahren ist jetzt eine Freiburger Firma beauftragt worden. Die Kosten von rund 64 000 Euro teilen sich die beiden Gemeinden.
Anlagen vom Gesetzgeber privilegiert
Doch nicht nur Windkraft soll künftig Strom liefern, sondern auch die Sonne. Daher sollen im Norden der Stadt entlang der Autobahn A8 größere PV-Freiflächenanlagen entstehen. Solche Anlagen hat der Gesetzgeber privilegiert, eine neue Regelung im Baurecht sieht ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren vor, ein Bebauungsplan ist nicht nötig. Die Stadt hat dafür jetzt im Gemeinderat drei Potenzialflächen vorgestellt, auf denen das möglich sein könnte. Sie befinden sich im Norden der Autobahn zu beiden Seiten der Autobahnzufahrt sowie im Süden zwischen dem Gewerbegebiet Egelsee und der Autobahn. Bei den mehrere Hektar großen städtischen Flächen direkt an der Autobahn handelt es sich wohl um Sonderflächen und Grünland sowie teilweise um eher verwilderte Forstbestände. Für die hier angedachten PV-Anlagen soll laut Beschluss des Gemeinderats jetzt ein Interessenbekundungsverfahren eingeleitet werden. Dieses dient dazu, den am besten geeigneten Projektpartner für die Stadt zu finden.
Die klimapolitische Perspektive für solche Anlagen ist dabei durchaus interessant. „Der komplette Strombedarf der Stadt Heimsheim kann auf einen Schlag regional und klimaneutral erzeugt werden.“ Zumindest rein rechnerisch, wie der Stadtbauamtsleiter Andor Varszegi erklärte. Rund 24 Gigawatt Strom pro Jahr werden in der gesamten Stadt Heimsheim verbraucht. Die Stadt Heimsheim selbst gibt für ihre Gebäude und sonstige öffentliche Infrastruktur allein rund 400 000 Euro jährlich für Strom aus.
Klimaneutralität schneller erreichen
Kommunen könnten umfangreich von PV-Großanlagen profitieren, so zumindest die Hoffnung. Ökologisch gesehen würden die Kommunen anhand dieser Anlagen die Klimaneutralität deutlich schneller erreichen. So heißt es etwa in der Gemeinderatsvorlage von Andor Varszegi: „Im Falle Heimsheims zeigen bereits erste Untersuchungen und Berechnungen, dass mit Solarparks an der Autobahn die Klimaziele zügig erreicht werden können.“ Und nicht nur im Sinne der Umwelt, sondern auch finanziell rechnet die Stadt mit Verbesserungen, sprich mit Einnahmen aus dem Betrieb der Anlage durch Dritte, etwa durch Pacht und Gewerbesteuer oder günstigem Stromeinkauf.