Getöteter Polizist Rouven Laur
Radikalisierte Taliban-Machtergreifung den Messer-Angreifer?
Der Angeklagte verletzte im Mai 2024 auf dem Marktplatz in Mannheim fünf Menschen und tötete einen Polizisten. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass er Sympathien für die Terrormiliz IS hegt.
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© dpa/Marijan Murat
Der Prozess startete am Donnerstag in Stuttgart-Stammheim. (Archivbild)
Von red/dpa/lsw
Der Täter der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz hat sich laut Bundesanwaltschaft mutmaßlich nach der Machtergreifung der Taliban radikalisiert. Der aus Afghanistan stammende Mann habe ab der Machtergreifung der Taliban 2021 begonnen, sich für deren Ideologie zu interessieren, sagte Oberstaatsanwältin Verena Bauer beim Prozessauftakt in Stuttgart-Stammheim.
Er habe sich dann intensiv mit dem Islam auseinandergesetzt und radikale Gelehrte in sozialen Medien verfolgt, schließlich Sympathien für den Islamischen Staat (IS) entwickelt. Schließlich sei er zur Überzeugung gelangt, dass es nicht nur legitim sei, sondern seine religiöse Pflicht sei, vermeintlich Ungläubige zu töten.
Sulaiman A. hatte im Mai 2024 auf dem Marktplatz in Mannheim fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamte schoss den Angreifer nieder. Der Angeklagte hatte zuletzt im hessischen Heppenheim gelebt.