RAF-Historiker im Stadtarchiv

Sven Felix Kellerhoff hat in seinem neuen Buch den RAF-Prozess in Stammheim neu aufgerollt.

Im Mai 1975 begann in Stuttgart-Stammheim der Prozess gegen die erste RAF-Generation.

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Im Mai 1975 begann in Stuttgart-Stammheim der Prozess gegen die erste RAF-Generation.

Von Maximilian Kroh

Stuttgart - Der Beginn des sogenannten Stammheim-Prozesses gegen die erste Generation der RAF jährt sich im Mai zum 50. Mal. Das Gerichtsverfahren gegen die RAF-Führungsriege um Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof machte Stammheim zum Mythos. Der Autor und Journalist Sven Felix Kellerhoff hat den Fall in seinem Buch „Der Stammheim-Prozess. Die RAF und das Baader-Meinhof-Verfahren“ neu aufgerollt. Er liest daraus am Mittwoch, 9. April, 19 Uhr, im Stadtarchiv Stuttgart. Kellerhoffs These: Bis heute sei in der deutschen Öffentlichkeit fast nur die Interpretation verfangen, die damals die RAF-Anwälte um den späteren Bundesinnenminister Otto Schily verbreiteten. Sie bezeichneten das Verfahren als „systematische Zerstörung aller rechtsstaatlichen Garantien“. Für Kellerhoff ist das Gegenteil richtig: Der Prozess sei ein Vorbild für den Umgang des Rechtsstaats mit Terror. Seit mehr als 20 Jahren ist Kellerhoff, geboren 1971 in Stuttgart, bei der „Welt“ Leitender Redakteur für Zeit- und Kulturgeschichte. Zusätzlich bietet das Stadtarchiv einen Video-Livestream auf seinem Youtube-Kanal an.

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Erstellt:
4. April 2025, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
5. April 2025, 21:56 Uhr

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