Daniela Klette
RAF-Prozess beginnt mit hohen Sicherheitsvorkehrungen
Sie soll mit Komplizen Geldtransporter und Geschäfte überfallen haben, um das Leben im Untergrund zu finanzieren. Nun startet der Prozess gegen eine Ex-RAF-Terroristin – Prozess aus Sicherheitsgründen in Celle.

© dpa/Sina Schuldt
Klette-Prozess in Celle.
Von Michael Maier/dpa
Vor dem Start des Prozesses gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette haben zahlreiche Einsatzkräfte das Oberlandesgericht Celle abgesichert. Auch ein Spürhund war im Einsatz, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Vor den Eingängen standen Justizbeamte und Polizisten mit Maschinengewehren, Polizeiwagen parkten in der Umgebung.
Stunden vor dem Beginn der Verhandlung stellten sich Journalisten in die Schlange, um pünktlich zum Einlass ins Gebäude zu gelangen. Auch mehrere Zuschauer warteten vor dem Gebäude.
Klette ist wegen versuchten Mordes und 13 Raubüberfällen angeklagt, die Verhandlung ist vor dem Landgericht Verden. Aus Sicherheitsgründen beginnt der Prozess aber nicht in den Räumen des Landgerichts, sondern im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle.
Daten zu RAF-Terroristin Daniela Klette
- Geboren 1958 in Karlsruhe
- War Mitglied der dritten Generation der Roten Armee Fraktion (RAF)
- Wurde seit den 1980er Jahren wegen mehrerer Anschläge und Überfälle gesucht
- Lebte jahrzehntelang im Untergrund unter falscher Identität
- Wurde am 26. Februar 2024 in Berlin-Kreuzberg festgenommen
- Lebte unter dem Namen „Claudia Ivone“ in einer Wohnung in der Sebastianstraße in Berlin
- In ihrer Wohnung wurden Waffen und Munition gefunden
- Wird verdächtigt, an Sprengstoffanschlägen und Raubüberfällen beteiligt gewesen zu sein
Anklage gegen Daniela Klette – Staub und Garweg flüchtig
Die Staatsanwaltschaft wirft der 66-Jährigen versuchten Mord, unerlaubten Waffenbesitz sowie versuchten und vollendeten schweren Raub vor. Ihre mutmaßlichen Komplizen, die ehemaligen RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub (70) und Burkhard Garweg (56), sind noch auf der Flucht.
Das Trio soll zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen haben, um sein Leben im Untergrund zu finanzieren. Dabei soll die Bande mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben.