Rathaussessel in Niederstetten bleibt verwaist
dpa/lsw Tauberbischofsheim. Die vorläufig des Amtes enthobene Bürgermeisterin von Niederstetten im Main-Tauber-Kreis, Heike Naber (CDU), muss auf eine Rückkehr ins Rathaus warten. Das Landratsamt des Main-Tauber-Kreises kündigte am Mittwoch Rechtsmittel gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart an. Dieses hatte entschieden, dass das Vorgehen des Landratsamtes nicht rechtmäßig gewesen sei. Ein Sprecher des Landratsamtes sagte, es bestünden erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung. Zuvor hatte die „Heilbronner Stimme“ darüber berichtet.
Der Antrag auf Zulassung der Berufung hemme weiterhin die Rechtskraft des Urteils, sagte der Sprecher des Landratsamts. „Es wird also zunächst weiterhin bei der aktuellen Ausgangslage bleiben, dass Frau Naber ihren Dienst als Bürgermeisterin nicht versehen kann.“ Dies gelte mindestens so lange, bis der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim über den Zulassungsantrag entschieden habe.
Das Landratsamt hatte die Bürgermeisterin im Frühjahr vorläufig ihres Amtes enthoben. Drei Jahre nach ihrem Amtsantritt kam damit für sie das vorläufige Aus. Das Landratsamt sieht das Vertrauensverhältnis zwischen Gemeinderat und Verwaltung auf der einen und Bürgermeisterin auf der anderen Seite vollständig und dauerhaft zerstört. Hintergrund ist ein Zerwürfnis zwischen Gemeinderat und Stadtchefin wegen Pflichtverletzungen.
© dpa-infocom, dpa:211117-99-31261/3