Türkei
Razzia gegen PKK - Oppositionelle unter Festgenommenen
Zahlreiche Menschen werden bei landesweiten Razzien festgenommen. Laut Regierung geht es gegen die PKK. Betroffen sind Politiker, Künstler und Journalisten. Der Einsatz kommt zu einer heiklen Zeit.
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© IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Urman Lionel/ABACA
In der Türkei wurden bei Razzien viele Menschen festgenommen. (Symbolbild)
Von red/dpa
Die türkische Polizei hat bei landesweiten Razzien zahlreiche Menschen festgenommen. Unter ihnen sind nach Angaben der Opposition auch Politiker, Künstler und Journalisten.
Eine Sprecherin der prokurdischen Partei Dem sagte der Deutschen Presse-Agentur, bei der morgendlichen Polizeiaktion seien mindestens 29 Menschen in Gewahrsam genommen worden, darunter Parteimitglieder. Die oppositionelle Zeitung „Cumhuriyet“ schrieb von 52 Festnahmen. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya sprach dagegen von Razzien gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, die als Terrororganisation gelistet ist.
Man habe in den letzten fünf Tagen bei landesweiten Einsätzen 282 PKK-Mitglieder festgesetzt, teilte Yerlikaya auf der Plattform X mit. Dabei seien auch Waffen beschlagnahmt worden.
In den letzten Wochen gingen die Behörden öfter gegen Oppositionelle vor
Die türkische Regierung sieht die prokurdische Partei Dem als verlängerten Arm der PKK und wirft Teilen der Opposition Terrorverbindungen vor, die das zurückweist.
In den letzten Wochen gingen die Behörden öfter gegen Oppositionelle vor. Bürgermeister wurden etwa wegen Terrorvorwürfen ihres Amtes enthoben und Politiker festgenommen.
Die Razzien am Morgen kommen in einer politisch heiklen Zeit. Erwartet wird, dass der inhaftierte Chef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, schon bald zu einem Ende des jahrzehntelangen Konflikts zwischen PKK und türkischem Staat aufruft. „Es ist offensichtlich, dass die Aussicht auf eine Lösung und auf Frieden einigen den Schlaf raubt“, teilte die Dem mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit. Jeden Tag werde gegen die vorgegangen, die Frieden wollten.