Razzia wegen Schwarzarbeit und Schleuserkriminalität
dpa/lrs Koblenz/Kaiserslautern. Mit Durchsuchungen in mehr als 60 Objekten in fünf Bundesländern ist die Polizei gegen Schwarzarbeit und Schleuserkriminalität vorgegangen. Die Täter sollen illegal Arbeitskräfte eingeschleust und vermittelt haben.
Bei einer Razzia gegen Schwarzarbeit, gewerbsmäßige Schleusung und Urkundenfälschung haben rund 1500 Einsatzkräfte am Mittwochmorgen über 60 Wohnungen, Geschäftsräume und Unterkünfte in fünf Bundesländern durchsucht. Schwerpunkte seien mit 27 Objekten Rheinland-Pfalz sowie Baden-Württemberg mit 23 Objekten gewesen, teilten die Bundespolizeidirektion Koblenz, das Hauptzollamt Saarbrücken sowie die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mit.
Zeitgleich hätten auch Durchsuchungen im europäischen Ausland stattgefunden. Die Beamten hätten umfangreiches Beweismaterial, darunter Firmenunterlagen, Laptops und Smartphones sowie gefälschte Ausweisdokumente sichergestellt.
Am Vormittag seien die Identität und der Aufenthaltsstatus der verdächtigen Personen überprüft worden. Ein 48 Jahre alter Mann aus der Südpfalz steht den Angaben zufolge als Kopf einer Tätergruppierung im Verdacht, mit seiner Personalvermittlungsfirma über 300 Personen aus Nicht-EU-Staaten angeworben und nach Deutschland eingeschleust zu haben. Dazu sollen sie mit falschen europäischen Ausweisdokumenten ausgestattet worden sein. Sie sollen etwa in die Logistik und Abfallwirtschaft als Leiharbeiter weitervermittelt worden sein.
Die Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, der Urkundenfälschung, des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie der Steuerhinterziehung richten sich laut Mitteilung derzeit gegen 17 Beschuldigte.
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