Alternative zum Wahl-O-Mat
Real-O-Mat: Neues Wahl-Tool
Der Wahlkampf für die Bundestagswahl am 23. Februar nimmt an Intensität zu. Inmitten der teils hitzig geführten Debatten und zahlreichen Wahlversprechen suchen viele Wählerinnen und Wähler noch nach Orientierungshilfen für ihre Entscheidung. Nun steht ein neues Tool zur Verfügung: der Real-O-Mat.
Von Katrin Jokic
Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet seit 2002 den Wahl-O-Mat an, der anhand von Wahlprogrammen und Thesen die Übereinstimmung mit den Positionen der antretenden Parteien aufzeigt. Doch viele Unentschlossene fragen sich: Was bleibt nach der Wahl tatsächlich von den Versprechen übrig? Der Real-O-Mat nimmt sich genau dieser Frage an, indem er die Taten der Parteien in den Mittelpunkt stellt.
Was ist der Real-O-Mat?
Der Real-O-Mat, entwickelt von der Transparenzplattform „FragDenStaat“ in Zusammenarbeit mit Organisationen wie „Abgeordnetenwatch“ und „Wikimedia Deutschland“, analysiert das Abstimmungsverhalten der Fraktionen im Bundestag. Statt auf Wahlkampfversprechen zu setzen, basiert das Tool auf realen Abstimmungen und Beschlüssen der vergangenen Legislaturperiode.
Mit 20 gezielten Fragen zu Themen wie Migration, Bürgergeld und Schuldenbremse können Nutzerinnen und Nutzer ihre Positionen mit dem tatsächlichen Abstimmungsverhalten der Parteien abgleichen.
Hier geht es zum Real-O-Mat >>
Das Tool liefert damit keine Wahlempfehlung, sondern soll eine faktenbasierte Grundlage bieten, um politische Entscheidungen besser einordnen zu können. Gerade für unentschlossene Wählerinnen und Wähler kann das Tool eine sinnvolle Ergänzung zum Wahl-O-Mat oder anderen Wahl-Tools sein.
Wie funktioniert das Tool?
Nutzer beantworten Fragen, die sich auf relevante politische Themen beziehen. Das Ergebnis zeigt, welche Fraktion ihre Standpunkte während der letzten Legislaturperiode am ehesten vertreten hat. Dabei wird nicht nur auf Zustimmung oder Ablehnung geschaut, sondern auch auf die Begründungen hinter den Entscheidungen.
Beispielsweise könnte eine ablehnende Haltung zu einer Verschärfung der Bürgergeld-Regelungen darauf beruhen, dass die vorgeschlagene Maßnahme als zu weitreichend bewertet wurde oder aber als nicht weitreichend genug.
Da der Real-O-Mat lediglich das Abstimmungsverhalten der Parteien im Bundestag in der letzten Legislaturperiode als Grundlage nimmt, können kleinere oder neuere Parteien nicht adäquat in die Auswertung einbezogen werden. Zudem basiert der Real-O-Mat ausschließlich auf vergangenen Abstimmungen. Dies bedeutet, dass er keine aktuellen Entwicklungen oder geänderten Positionen der Parteien berücksichtigt, die seither eingetreten sind.