Probleme bei der Einreise

Reisehinweise für die USA: Diese Details sind ausschlaggebend

USA-Reisende aufgepasst: Neue Regelungen beim Geschlechtseintrag, strengere Kontrollen und mögliche Probleme bei vorherigen Kuba-Aufenthalten können die Einreise erschweren.

Eine Einreise in die USA sollte man auch als Tourist nicht auf die leichte Schulter nehmen.

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Eine Einreise in die USA sollte man auch als Tourist nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Von Michael Maier

Die USA bleiben ein beliebtes Reiseziel für Deutsche - über zwei Millionen besuchten allein 2024 in die Vereinigten Staaten. Doch bei der Einreise gibt es einige Neuerungen und potenzielle Fallstricke zu beachten, auch wenn für die Vereinigten Staaten keine generelle Reisewarnung gilt.

Deutsche Staatsangehörige können für US-Aufenthalte bis zu 90 Tagen visumfrei nach dem Visa Waiver Program einreisen. Voraussetzung ist ein elektronischer Reisepass, der für die gesamte Aufenthaltsdauer gültig sein muss. Zusätzlich benötigen alle Reisenden eine elektronische Reisegenehmigung (ESTA), die 21 Dollar kostet und für jeden Reisenden individuell beantragt werden muss.

Einreisebestimmungen für die USA

Seit Ende Januar 2025 ist bei der ESTA-Registrierung als Geschlechtseintrag nur noch „männlich“ oder „weiblich“ zulässig, basierend auf dem Geschlecht bei Geburt. Reisende mit Geschlechtseintrag „X“ oder abweichendem aktuellen Geschlechtseintrag sollten sich vorab bei der US-Auslandsvertretung informieren. Für die wenigsten dürfte sich dieses Problem allerdings tatsächlich stellen.

Wichtig ist aber zu wissen, dass weder ESTA noch Visum automatisch die Einreise garantieren. Die Entscheidung treffen die US-Grenzbeamten vor Ort. Es empfiehlt sich, geeignete Nachweise über die Rück- oder Weiterreise bereits bei der Einreise mitzuführen. Gegen Entscheidungen vor Ort gibt es keinen Rechtsbehelf.

Rückflug-Ticket vorlegen

Wichtig ist daher vor allem ein Rückflug-Ticket. Wenn die Rück- oder Weiterreise erst Wochen später über andere Länder wie Kanada oder Mexiko erfolgen soll oder das Ticket nicht auf Papier vorliegt, kann es unter Umständen bereits Probleme geben.

Auch wer sich in den USA schon einmal etwas Geringfügiges zu Schulden kommen lassen hat, kann trotz ESTA abgewiesen werden – Stichwort „Cannabis“ oder Ähnliches. Dass die USA auch auf bestimmte europäische Polizeidaten zugreifen können, gilt zumindest nach gröberen Einträgen aufgrund ihrer globalen Vormachtstellung als möglich.

US-Touristenvisum vs. Arbeitsvisum

Im Übrigen sollte man bei Fragen am Airport keinesfalls den Eindruck erwecken, dass man in den USA jobben will oder vorübergehend dort wohnt – auch nicht als Au-Pair, Freiwilliger, Erntehelfer, Programmierer, Freelancer, Journalist, Schriftsteller oder Ähnliches.

Alle diese Sachverhalte können zur sofortigen Rückweisung durch die Grenzbehörden führen, da sie ein Arbeitsvisum erfordern würden. Man sollte immer und ausschließlich darauf hinweisen, dass man als Tourist unterwegs ist, selbst wenn es anders sein sollte. Graubereiche sind hier natürlich denkbar, wären gegebenenfalls aber reine Privatsache.

Als Tourist in den USA

Ein Nachweis über Hotel- oder Mietwagenbuchungen zumindest für die ersten Tage in den USA kann ebenfalls sinnvoll sein und war in der Vergangenheit üblich. Auch wird bei der Einreise häufig danach gefragt, welche Ziele man den ansteuern möchte. Dafür sollte man eine passende Antwort bereit haben und sich nicht in Widersprüche verstricken – etwa die klare Aussage, dass man zwei Wochen in Kalifornien verbringen möchte und anschließend noch eine Woche in Colorado.

Bei Aufenthalten bis zu drei Monaten ist es erlaubt, zum Beispiel bei Freunden oder Verwandten zu wohnen, aber zu viele Details gehen die Grenzer nicht unbedingt etwas an. Lebensgefährtinnen oder Lebensgefährten von US-Residenten kann zum Beispiel eine illegale „Familienzusammenführung“ unterstellt werden.

United States Immigration and Customs Enforcement (ICE)

Unverheiratete Paare ohne Kinder müssen sich aber nicht zwingend einem gemeinsamen Interview mit der Einreisebehörde ICE unterziehen, sondern können auch getrennt voneinander in der Schlange stehen, denn der Staat tritt in Situationen wie bei der Einreise nicht nur als „Freund und Helfer“ auf – überall auf der Welt und gerade in Zeiten irregulärer Massenmigration.

Eher unproblematisch dürfte es dagegen sein, wenn man drei Wochen den „Onkel in Amerika“ besuchen will. Je später das Rückflugdatum, desto mehr Fragen sind natürlich möglich.

Vorsicht nach Kuba-Reisen

Reisende, die sich nach dem 11. Januar 2021 in Kuba aufgehalten haben, können nicht über das ESTA-Verfahren einreisen und müssen ein reguläres Visum beantragen. Dies gilt auch für Transitreisende und Kurzaufenthalte. Belege zum Kuba-Aufenthalt müssen auf Verlangen vorgelegt werden können.

Kinderausweis nicht für die USA

Für allein reisende Minderjährige oder Kinder in Begleitung nur eines Elternteils sollten Nachweise über das Sorgerecht beziehungsweise eine englischsprachige Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten mitgeführt werden. Auch für Kinder ist ein elektronischer Reisepass nötig.

Reisedokumente für die USA

  • Elektronischer Reisepass mit ausreichender Gültigkeit
  • ESTA-Genehmigung rechtzeitig beantragen (mindestens 72 Stunden vor Abflug)
  • Rück- oder Weiterflugticket bereithalten
  • Adresse der ersten Unterkunft notieren
  • Papiere für Kinder überprüfen
  • nach Kuba-Reisen US-Visum statt ESTA beantragen

Verschärfte US-Sicherheitsmaßnahmen

Für alle USA-Flüge gelten strenge Sicherheitskontrollen. Reisende sollten mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Elektronische Geräte können von Grenzbehörden durchsucht werden. Koffer sollten nicht verschlossen werden, da manuelle Nachkontrollen möglich sind.

Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass am Einreiseflughafen biometrische Merkmale erfasst werden (digitales Foto, Fingerabdrücke). Die Adresse des ersten Aufenthaltsorts in den USA muss angegeben werden. Bei Rundreisen gilt die erste Unterkunft.

Auslandsreisekrankenversicherung

Die medizinische Versorgung in den USA entspricht deutschem Standard, ist aber sehr teuer. Behandlungen erfolgen gegen Vorkasse. Eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport ist dringend geboten.

Einreise- und Polizei-Tipps für die USA

  • Ruhig und kooperativ bei Befragungen bleiben
  • Alle Fragen knapp und wahrheitsgemäß beantworten – ohne sich in Details oder Widersprüchen zu verlieren
  • Hände bei Polizeikontrollen sichtbar am Lenkrad lassen
  • Nicht unaufgefordert aus dem Fahrzeug aussteigen

Sicherheitslage in den USA

In US-Großstädten ist laut Auswärtigem Amt ein Anstieg der Gewaltkriminalität zu verzeichnen. Aufgrund der Lage in Gaza und dem Nahen Osten warnen US-Behörden vor erhöhter Anschlagsgefahr. In manchen Stadtvierteln steigt auch das Risiko nach Einbruch der Dunkelheit. Der leichte Zugang zu Waffen erhöht die Gefahr von Schusswaffenvorfällen.

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Erstellt:
27. März 2025, 10:30 Uhr
Aktualisiert:
27. März 2025, 12:00 Uhr

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