Reiter beim traditionellen Silvesterritt durch Westhausen

dpa/lsw Westhausen. Es ist eine alte Tradition: An Silvester ziehen im Ostalbkreis normalerweise Hunderte Reiter zu einer Kapelle. Diesmal fiel die Prozession kleiner aus.

Pfarrer Matthias Reiner reitet mit Ministranten an der Silvesterkapelle vorbei. Foto: Stefan Puchner/dpa

Pfarrer Matthias Reiner reitet mit Ministranten an der Silvesterkapelle vorbei. Foto: Stefan Puchner/dpa

Nur einzelne Reiter sind am Donnerstag in Westhausen (Ostalbkreis) beim traditionellen Silvesterritt vom Rathaus durch den Ort gezogen. Rund ein Dutzend Zuschauer verfolgten die Prozession. Um nicht zu viele Schaulustige anzuziehen, wurde der Silvesterritt vorher nicht angekündigt.

Die Tradition ist der Dank für das plötzliche Ende einer Viehseuche in dem Ort im 17. Jahrhundert. Die verzweifelten Landwirte versprachen damals, eine Kapelle zu Ehren des heiligen Silvesters zu bauen, wenn er sie von der Geißel befreie. Als die Seuche tatsächlich endete, errichteten sie die sogenannte Silvesterkapelle. Bald darauf kam der Brauch auf, am Namenstag des Heiligen zu dem damals einsam auf weiter Flur erbauten Kirchlein zu reiten und Gott mit einem Fruchtopfer zu danken, wie es bei der Gemeinde heißt.

Die Prozession gab es in diesem Jahr zum 395. Mal und pausierte nach Angaben der Katholischen Kirchengemeinde St. Mauritius auch während mehrerer Kriege nicht.

© dpa-infocom, dpa:211231-99-552127/2

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Erstellt:
31. Dezember 2021, 14:18 Uhr

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