Butterpreise

Rekordpreis für Butter erreicht – weiterer Anstieg möglich

Deutlich über zwei Euro: Nie war die Butter in Deutschland teurer als derzeit. Branchenverbände können sich vorstellen, dass Butter noch teurer wird.

Nie war die Butter in Deutschland teurer. (Symbolfoto)

© dpa/Hendrik Schmidt

Nie war die Butter in Deutschland teurer. (Symbolfoto)

Von red/dpa

Der vor mehr als zwei Jahren aufgestellte Rekordpreis für Butter ist eingestellt worden. Für ein 250-Gramm-Päckchen Deutscher Markenbutter der Eigenmarken zahlen Kunden bei Supermärkten und Discountern seit dieser Woche 2,39 Euro.

„Das ist der höchste Preis, den es in Deutschland jemals gegeben hat“, sagte die Bereichsleiterin Milchwirtschaft der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn, Kerstin Keunecke.

Bisheriger Höchstwert um zehn Cent übertroffen

Butter kostet damit zehn Cent mehr als im Sommer 2022, als der bisherige Höchstwert erreicht worden war. Die Regalpreise für Markenprodukte liegen aktuell ebenfalls höher als damals, wie Daten des Preisvergleichsportals Smhaggle zeigen. 

Der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Hans Foldenauer, hält es sogar für möglich, dass die Butterpreise weiter steigen. Ein schwaches Angebot treffe auf eine aufgrund des Weihnachtsgeschäfts rege Nachfrage. Wann die Preise wieder sinken, sei nicht vorhersehbar. Dies hänge von der Entwicklung der angelieferten Milchmengen, den Inhaltsstoffen sowie der Nachfrage in den nächsten Monaten ab, so Foldenauer.

Das sind laut Verbänden die Gründe für den hohen Butterpreis

Dass Butter teurer wird, zeichnete sich zuletzt bereits ab. Branchenverbände hatten sich Ende August entsprechend geäußert. Die Gründe für den Preisanstieg sind demnach kleinere Milchmengen, die von den Landwirten geliefert werden, und ein geringerer Fettgehalt in der Rohmilch.

Durch eine hohe Nachfrage nach anderen Milchprodukten wie Käse habe weniger Fett für die Herstellung von Butter zur Verfügung gestanden, wie der Milchindustrie-Verband erklärte. Außerdem sei deutlich weniger Butter importiert worden. Die „Lebensmittel Zeitung“ hatte zuerst darüber berichtet. 

Bedingt durch Ukrainekrieg und Energiekrise war Butter bereits im Laufe des Jahres 2022 immer teurer geworden. Der Preis für ein Päckchen der Eigenmarken stieg auf das Allzeithoch von 2,29 Euro, im Sommer 2023 fiel er auf 1,39 Euro. Anschließend ging er erneut in die Höhe. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zahlten Verbraucher im August 2024 für Butter 41 Prozent mehr als 2020. 

Die Zahl der Milchkühe und Milchviehbetriebe in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. 2023 gab es noch 3,7 Millionen Tiere sowie knapp 50.600 Betriebe.

Zum Artikel

Erstellt:
2. Oktober 2024, 15:11 Uhr
Aktualisiert:
8. Oktober 2024, 11:45 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen