Rentenversicherungschef fordert Umdenken bei Rentenanpassung

dpa/lsw Stuttgart. Der Chef der Rentenversicherung Baden-Württemberg, Andreas Schwarz, spricht sich dafür aus, über die Ruhestandsphase nach dem Renteneintritt und die Rentenanpassung nachzudenken. „Die Menschen rechnen mit 20 Jahren Ruhestand - wollen wir diese Phase immer weiter ausdehnen?“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Mittwoch). Statistisch gesehen hätten Menschen mit hoher Rente einen langen Ruhestand und Menschen mit kleiner Rente einen kurzen. „Das ist einfach ungerecht.“

Schwarz regte ein Umdenken bei der Rentenanpassung an: Als Rentner wechsele man in einen anderen Lebensabschnitt mit anderen Bedürfnissen wie medizinische Versorgung oder Pflege. Das seien aber Themen, die in andere Versicherungsbereiche gehören. „Muss ich also über 20 Jahre den Zuwachs mitnehmen, den jemand hat, der jeden Tag schaffen geht? Wenn ich nur noch den Inflationsausgleich bekomme, heißt das, dass die Kaufkraft erhalten bleibt - das ist doch viel.“

Das Rentensystem stehe vor einem Umbruch und müsse neu justiert werden. Allerdings sei der Ausblick in die Zukunft nicht nur pessimistisch. „Reserven sind da - es besteht kein Grund zur Panik. Aber bis 2025 müssen die Weichen der gesetzlichen Rentenversicherung für eine nachhaltige Finanzierung danach gestellt werden.“

© dpa-infocom, dpa:210721-99-459457/2

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Erstellt:
21. Juli 2021, 09:25 Uhr

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