Unternehmen aus Oberstenfeld
Röntgengeräte-Hersteller Protec ist insolvent
Wer sich röntgen lässt, könnte Geräten von Protec begegnen. Der Hersteller aus Oberstenfeld bei Heilbronn ist insolvent, 30 Beschäftigte sind betroffen. Wie geht es weiter?
Von Daniel Gräfe
Manche kennen die Geräte von Protec vom Orthopäden, jetzt geht der Röntgensystemhersteller aus Oberstenfeld bei Heilbronn in Insolvenz. Das Unternehmen hat beim Amtsgericht Heilbronn einen Insolvenzantrag gestellt, das wiederum Steffen Beck von der Stuttgarter Pluta Rechtsanwalts GmbH zum Insolvenzverwalter bestellte.
Grund seien drohende Liquiditätsschwierigkeiten, teilte Pluta mit. Die Umsätze seien aufgrund des internationalen Wettbewerbs und zunehmenden Preisdrucks zurückgegangen. „Die Kosten konnten in den vergangenen Monaten nicht vollständig an den zurückgegangenen Umsatz angepasst werden“, heißt es.
Die Geschäfte laufen weiter
Der Geschäftsbetrieb von Protec läuft weiter, alle Aufträge würden „wie gewohnt zuverlässig bearbeitet“. „Gemeinsam mit meinem Team mache ich mir aktuell ein umfassendes Bild von der finanziellen Situation und werde die Sanierungsmöglichkeiten des Unternehmens prüfen“, sagte Beck.
Nachdem Protec den Insolvenzantrag bereits am 29. August gestellt hatte, berief Beck am 6. September eine Betriebsversammlung ein. Die Gehälter der rund 30 Beschäftigten seien über das Insolvenzgeld bis einschließlich November gesichert. „Das Team ist motiviert und unterstützt die Betriebsfortführung“, so Steffen. Erste Gespräche mit Kunden und Lieferanten seien positiv verlaufen. Ziel sei es, eine nachhaltige Zukunftslösung für Protec zu entwickeln.
„Auch wenn die aktuelle Situation herausfordernd ist, bin ich zuversichtlich, dass wir unser Unternehmen erhalten können“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Erhard Fichtner. Man werde „alle Möglichkeiten ausschöpfen und den vorläufigen Verwalter und das Team bestmöglich unterstützen“.
Protec wurde 1995 gegründet und bietet hochwertige Geräte in der Human- und Veterinärmedizin sowie Serviceleistungen an – von Röntgentischen bis hin zu Röntgen-Komplettsystemen. Die Beschäftigten sind nach Unternehmensangaben hochqualifiziert, man entwickle Software und Hardware selbst. 90 Prozent der Produkte gehen in den Export.