Invasive Apfelschnecke

Rosa Eier am Thuja-Busch melden - Gefahr für deutsche Gärten

Rosa Eier und Borkenkäfer - der deutsche Garten ist in Gefahr. Die invasive Apfelschnecke breitet sich mit ihren auffälligen Gelegen aus, während gleichzeitig ein Thuja-Sterben zu beobachten ist.

Die grellen Eier der invasiven Apfelschnecke (Gattung Pomacea).

© imago images/YAY Images/via www.imago-images.de

Die grellen Eier der invasiven Apfelschnecke (Gattung Pomacea).

Von Michael Maier

Schlechte Nachrichten für Gartenfreunde: Einerseits breitet sich derzeit die invasive Apfelschnecke (Gattung Pomacea) mit ihren auffälligen rosa Eiern in Deutschland aus, andererseits leiden die beliebten Thuja-Hecken teilweise unter Schädlingsbefall.

Die rosa-pink leuchtenden Eier der Apfelschnecke, die häufig traubenförmig in feuchtem Ambiente an Pflanzen abgelegt werden, müssen umgehend dem Pflanzenschutzdienst gemeldet werden. Diese ursprünglich aus Südamerika stammende Schneckenart gilt in der EU als gefährlicher invasiver Schädling. Sie kann erhebliche Schäden an feuchtigkeitsliebenden Pflanzen und Böden verursachen.

Aber Achtung, denn nicht alle rosa Perlen im Garten stammen von Apfelschnecken. Auch der Lachsschleimpilz (Tubifera ferruginosa) produziert leuchtend rosa Fruchtkörper, die sich auf schattigen und feuchten Flächen entwickeln.

Thuja-Sterben durch Borkenkäfer

Parallel dazu kämpfen Gärtner mit einem „Thuja-Sterben“. Gärtnermeister Andreas Nisi berichtete unserer Redaktion, dass etwa 80 Prozent seiner Thuja-Smaragd-Bestände von Borkenkäfern befallen sind. Die Schädlinge bohren sich in die Pflanzen ein und verhindern die Wasseraufnahme, was zum Absterben führt. Der Klimawandel mit seinen trockenen Sommern verschärft die Situation zusätzlich.

Eibe statt Thuja

Für Gartenbesitzer gibt es jedoch Alternativen: Statt der anfälligen Thuja Smaragd empfehlen Experten robustere Sorten wie die Thuja occidentalis ‚Columna’ oder die heimische Eibe. Diese sind zwar im Wachstum langsamer und teurer in der Anschaffung, aber deutlich widerstandsfähiger gegen die aktuellen klimatischen Bedingungen.

Vorsicht Apfelschnecke & Co. – Handlungsempfehlung

  • Rosa Eigelege sofort dem Pflanzenschutzdienst melden
  • Bei Thuja-Hecken auf erste Anzeichen von Borkenkäferbefall achten
  • Bei Neuanpflanzungen auf klimaresistente Alternativen setzen
  • Regelmäßige Kontrolle der Gartenpflanzen auf Schädlingsbefall

Gartenbesitzer sollten bei der Beschaffung von Pflanzen Vorsicht walten lassen und nur aus zuverlässigen Quellen kaufen. Bei Zweifeln oder Bedenken können Proben im Labor des Pflanzenschutzdienstes untersucht werden. Das ist wichtig, um die heimische Flora und Fauna vor invasiven Arten zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten.

Apfelschnecke gilt als Quarantäneschädling

Bei der Apfelschnecke handelt es sich um einen so genannten „Quarantäneschädling“, also einen Organismus, der Pflanzen oder pflanzliche Produkte ernsthaft schädigen kann und dessen Einschleppung oder Verbreitung durch gesetzliche Maßnahmen verhindert werden soll, um die Landwirtschaft und Umwelt zu schützen.

Apfelschnecken-Meldestelle in Baden-Württemberg

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Neßlerstr. 25, 76227 Karlsruhe

Kontakt Frauke Rinke, E-Mail: pflanzengesundheit@ltz.bwl.de, Telefon 0721 9468-457, e-Fax 0721 9468-51465

Zum Artikel

Erstellt:
3. Februar 2025, 16:56 Uhr
Aktualisiert:
5. Februar 2025, 12:21 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen