Studie

Rücksichtsloses Fahren meist schuld an E-Scooter-Unfällen

Wer seine Hand vom Lenker des E-Scooters nimmt oder mit anderen durch die Gegend düst, erhöht sein Unfallrisiko einer schwedischen Untersuchung zufolge beträchtlich. Ein Trend überrascht die Forscher.

Rücksichtsloses Fahren ist einer Studie für den Großteil von E-Scooter-Unfällen verantwortlich. (Illustration)

© Christian Charisius/dpa

Rücksichtsloses Fahren ist einer Studie für den Großteil von E-Scooter-Unfällen verantwortlich. (Illustration)

Von dpa

Göteborg - Unfälle mit E-Scootern werden einer Studie zufolge meistens vom unvorsichtigen Verhalten der beteiligten Fahrer verursacht. Wie Forscher der Chalmers University of Technology in Göteborg in einer neuen Studie berichten, zählen das einhändige Fahren, Fahrten in der Gruppe sowie Touren mit dem Smartphone in der Hand zu den größten Risikofaktoren. 

Die Wissenschaftler zeigten sich außerdem überrascht über Fahrer, die absichtlich Unfälle oder gefährliche Situationen verursachten. Dieses Phänomen lasse sich ganz spezifisch bei E-Scootern beobachten, heißt es in der Studie, für die Daten von fast 7.000 Fahrten mit Leih-Scootern in Göteborg ausgewertet wurden. Wer den Roller nicht selbst besitze, mache sich vermutlich weniger Gedanken über die Unfallfolgen.

E-Scooter haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Großstädte in Europa erobert und sich als alternatives Verkehrsmittel gerade für kurze Strecken etabliert. Der anfängliche Boom ging mit viel Kritik an der Sicherheit und Unklarheiten über die Rahmenbedingungen einher, wo und wie die elektrischen Tretroller gefahren werden dürfen. 

Riskante Vergnügungsfahrten

Man müsse verstehen, dass E-Scooter nicht nur den Mobilitätsbedarf in Städten decken, sondern auch einfach zum Vergnügen gefahren werden, erklärte einer der Autoren der Studie, Marco Dozza. "Leider ist klar, dass Freizeitfahrten in einigen Fällen zu gefährlichen Verhaltensweisen führen, die das Unfallrisiko erhöhen." Bei E-Scooter-Fahrern komme es deutlich häufiger zu seltsamen und gefährlichen Fahrweisen als bei anderen Verkehrsteilnehmern. 

Die Studie macht aber auch klar, dass die überwiegende Mehrheit der Scooter-Fahrer kein riskantes Verhalten an den Tag legt. Finanziert worden ist die Untersuchung von der schwedischen Verkehrsbehörde.

Mehr E-Scooter - mehr Unfälle

Mittlerweile sausen in Deutschland neben den Rollern verschiedener Leihfirmen auch immer mehr private E-Scooter durch die Straßen: Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gab es 2023 rund 780.000 der versicherungspflichtigen Fahrzeuge im Land, was einem Anstieg um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Die Zahl der Leih-Scooter stieg um neun Prozent auf 210.000.

Die größere Zahl an Fahrzeugen bedeutet auch mehr Verkehrsunfälle: Laut dem Statistischen Bundesamt stieg die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Verletzten von 8.443 in 2022 auf 9.439 in 2023. Generell ist das aber weiterhin nur ein geringer Anteil am gesamten Unfallgeschehen.

Wer eine Hand vom Lenker nimmt, erhöt sein Unfallrisiko beträchtlich. (Illustration)

© Marcus Brandt/dpa

Wer eine Hand vom Lenker nimmt, erhöt sein Unfallrisiko beträchtlich. (Illustration)

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Erstellt:
28. März 2025, 04:46 Uhr

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