Krieg in der Ukraine

Russland beschießt Hafen von Odessa trotz Getreide-Abkommen

Trotz der Vereinbarung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer hat Russland den Hafen von Odessa mit Raketen beschossen.

Trotz des Getreide-Abkommens hat Russland den Hafen von Odessa mit Raketen beschossen. (Symbolbild)

© dpa/Efrem Lukatsky

Trotz des Getreide-Abkommens hat Russland den Hafen von Odessa mit Raketen beschossen. (Symbolbild)

Von hahe/dpa

– Einen Tag nach der Vereinbarung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer hat Russland nach Angaben aus Kiew den Hafen von Odessa mit Raketen beschossen.

„Gestern wurde der Export über den Seeweg vereinbart, und heute greifen die Russen den Hafen von Odessa an“, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Samstag mit. Russland bombardiere die Hafenstadt. Nach ukrainischen Militärangaben wurden zwei russische Raketen von der Luftabwehr abgefangen, zwei weitere seien im Handelshafen eingeschlagen, hieß es.

Zweifel an unterzeichneten Abkommen

Der Raketenbeschuss werfe Zweifel auf an dem am Freitag in Istanbul unterzeichneten Abkommen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Kiew, Oleh Nikolenko. Mit seinen Raketen „spuckt“ der russische Präsident Wladimir Putin UN-Generalsekretär António Guterres und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ins Gesicht. Die beiden hätten große Anstrengungen unternommen, um das Abkommen zu erreichen.

Die Ukraine rufe die Vereinten Nationen und die Türkei auf, Russland zur Einhaltung des Abkommens zu drängen, sagte Nikolenko. Sollte das Abkommen nicht umgesetzt werden, trage Russland die Verantwortung für die globale Lebensmittelkrise. Rund 20 Millionen Tonnen Getreide will die Ukraine ausführen.

Reaktionen aus der Politik

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) schrieb zu dem Beschuss bei Twitter:

Das ist so furchtbar. Gestern so viel Hoffnung wegen des Abkommens. Heute Angriffe auf #Odesa. Gestern bin ich im #Hafen gewesen, durch die Stadt gelaufen, mit so vielen geredet, einem Hochzeitspaar gratuliert. Hoffe so sehr, es geht allen gut. Was ist die Unterschrift noch wert? https://t.co/mfhZzg3UMD — Katrin Göring-Eckardt (@GoeringEckardt) July 23, 2022

Und auch Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) äußert sich auf Twitter:

Das ist so furchtbar. Gestern so viel Hoffnung wegen des Abkommens. Heute Angriffe auf #Odesa. Gestern bin ich im #Hafen gewesen, durch die Stadt gelaufen, mit so vielen geredet, einem Hochzeitspaar gratuliert. Hoffe so sehr, es geht allen gut. Was ist die Unterschrift noch wert? https://t.co/mfhZzg3UMD — Katrin Göring-Eckardt (@GoeringEckardt) July 23, 2022

Russland hatte am Freitag in dem Abkommen zugesichert, die Schiffe über einen Seekorridor fahren zu lassen und nicht zu beschießen. Auch die beteiligten Häfen dürften dabei nicht angegriffen werden.

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Erstellt:
23. Juli 2022, 13:29 Uhr

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